Dienstag, 29. Dezember 2015

Das fünfte Wochenende auf dem Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund

Obwohl Weihnachten mittlerweile hinter uns liegt, ist der Phantastische Mittelalterliche Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund noch lange nicht vorbei. Am vergangenen, fünften Marktwochenende war ich am Samstag wieder mit dabei. Nach einem ersten Rundgang über das Gelände, wo ich im Ausverkauf am MPS-Merchzelt ein neues T-Shirt mit Odin-Print vom Künstler Voenix für mich fand, begab ich mich zum Bühnenbereich, um dort auf den ersten Auftritt des Tages und auf meine Freundin zu warten.

Nachdem es am Wochenende davor so schön mit ihnen gewesen war, habe ich mich natürlich sehr gefreut, auch an diesem Tag wieder Faey sehen zu dürfen. Diese spielten am Samstag "nur" zwei Auftritte, die ich mir beide ansah und präsentierten dem Publikum wieder eine bunte Mischung aus Songs ihres Albums und neuen Stücken, die man wohl im kommenden Jahr auf einer neuen CD wird finden können.

Sandra von Faey

Als sich die Dunkelheit bereits über das Gelände gesenkt hatte und der Vollmond über allem auftauchte, folgte an diesem Tag noch ein weiteres, ganz besonderes musikalisches Highlight. Die Niederländer von Cesair beehrten den Markt mit einem Auftritt. Ihre Musik, die sie selbst als Epic & Mythic Folk bezeichnen, boten sie dabei in etwas anderer Form dar als sonst. Eines ihrer Mitglieder - Fieke, die normalerweise an Akkordeon, Drehleiher und Dulcimer zu finden ist - konnte an diesem Tag leider nicht anwesend sein. Dafür gab es einen guten Grund, befindet sie sich doch derzeit in Korea, um dort den Klarinettisten Romain Guyot mitsamt Kammerorchester aufzunehmen. Trotzdem hinterließ sie natürlich eine musikalische Lücke, die gefüllt werden wollte. So kam es dann, dass Cesair an diesem Abend gleich drei hochkarätige musikalische Gäste zu sich auf die Bühne einluden. Zum einen wäre des Daphyd The Crow von Omnia am Slideridoo gewesen, zum anderen Klaartje und Faber von den niederländischen Pagan Folkern Sowulo, die dem Sound der Band eine weitere Geige und ein Piano hinzufügten.

Es wurde ein großartiger Auftritt, die Band und ihre Gäste hatten offensichtlich Spaß, was sich auch auf das Publikum übertrug. Außerdem stellten auch Cesair einiges neues Material vor und weckten somit die Hoffnung, dass man im kommenden Jahr vielleicht endlich mit einem richtigen, vollständigen, neuen Album rechnen darf. Schön wäre das in jedem Fall. Sogar Geschenke fürs Publikum hatte die Band mitgebracht, hübsch eingepackt warfen sie sie gegen Ende des Auftritts in die Menge. Wenn das mal keine schöne Geste war! :)

Monique von Cesair

Nach dem Auftritt von Cesair fanden meine Freundin und ich Zeit für einen Besuch bei Gisi's Kuhmilch und Kakao Kaschemme, wo ich eine leckere karibische Milch mit Bananen und Kokossirup trank. Gegessen hatten wir schon vorher bei unserer allgemein heißgeliebten Spätzleküche. Ich hatte mir an diesem Tag dort sogar die Deluxe-Spätzleversion mit Hirschrahmsauce und Preiselbeeren gegönnt. So. Unglaublich. Lecker!

Ein letzter Auftritt stand noch an an diesem Samstag Abend. Eigentlich hatte ich schon längst auf dem Heimweg seien wollen, aber die Neugier überwog dann doch. Außerdem hofften wir, dass sich das letzte Konzert zum Poispielen eignen würde (was es im Endeffekt leider nur bedingt tat, aber egal). An diesem Tag sollten nämlich Elfenthal auftreten. Wem das noch nichts sagt: Elfenthal ist das Projekt von John Kelly (ex Kelly Family) und seiner Frau Maite Itoiz, einer spanischen Sopranistin. Zusammen haben die beiden eine Band geschaffen, die einen Bogen zwischen alter Musik und einer Rockoper zu schlagen sucht. Obwohl wir an diesem Abend eindeutig mehr aus dem Rockoper-Bereich zu sehen bekamen, schimmerte die ruhige Seite dieses Projektes immer wieder durch. Zwischenzeitlich wurden von Maite immer wieder kleine Texte und Gedichte vorgelesen. Außerdem gab es sogar immer mal wieder choreografische Einlagen von John und seiner Frau, so wurden auch schonmal die Schwerter geschwungen. Man merkte der ganzen Show den liebevoll durchdachten Ablauf wirklich an. 
Musikalisch hat mich das Ganze etwas an Blackmore's Night erinnert und traf zugegebenermaßen nicht so hundertprozentig meinen Musikgeschmack, aber den Auftritt an sich werde ich so schnell nicht vergessen.

Hier gibt es mal einen kleinen Eindruck in das, was Elfenthal so machen: 


Bis zum Ende bleiben konnte ich aber leider nicht, sonst hätte ich meinen letzten Zug verpasst. Dachte ich zumindest. Im Endeffekt hätte das gar nichts gemacht, aber das konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen. Beim Eintreffen am Bahnhof erreichte mich die freudige Botschaft, dass mein Zug laut Anzeigetafel nicht bis nach Aachen, sondern nur bis Düsseldarf fahren sollte. Der Aushang stimmte dem zu, die App nicht. Mir wurde es in jedem Fall zu heikel und ich schwenkte auf den RE1 nach Aachen um. Der leider nicht in meiner Heimatstadt hält. Es entpuppte sich trotzdem als die richtige Entscheidung, denn als ich um 02:53 Uhr Aachen wieder verließ, war mein eigentlich angepeilter Zug dort noch immer nicht eingetroffen. Ungefähre Verspätung von 120 Minuten hieß es zuletzt. Ob er wohl je ankam? Ich jedenfalls fiel gegen halb vier glücklich ins Bett. Es war trotz aller Bahnwidrigkeiten ein schöner Tag!

Freitag, 25. Dezember 2015

Faey auf dem Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund

Der 4. Advent stand für mich bei meinem Besuch auf dem Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund ganz im Zeichen der Band Faey. Die Folkband aus dem Süden Deutschlands ist noch recht neu auf dem MPS, kann aber im nächsten Jahr auf gleich mehreren Terminen der Veranstaltung gehört werden.

Am Sonntag auf dem Weihnachtsmarkt spielten Faey drei Auftritte, die ich mir auch alle angesehen habe. Der sympathischen Gruppe rund um Sängerin Sandra Elflein gelang es zum Glück schnell, das Publikum für sich zu gewinnen, sodass schon beim ersten Set viele der vorbeischlendernden Besucher vor der Bühne halt machten und sich das Konzert anschauten. Zu den späteren beiden Auftritten wurde es dann auch immer voller. Überhaupt war es an diesem Sonntag unheimlich voll - eigentlich auch kein Wunder, lagen die Temperaturen doch mit über 10°C weit höher als bei so manchem Sommer-MPS. Und im Sommer haben wir noch darüber gelacht, dass man auf dem Weihnachtsmarkt zelten kann...

Faey präsentierten an diesem Tag natürlich bekannte Stücke ihres ersten und bisher noch einzigen Albums "Golden Apples", darunter das energiegeladene Instrumental "Gipsy" oder das melancholische "Sehnsucht", hatten jedoch auch eine große Ladung an neuen Stücken dabei. Da wäre zum Beispiel "Wonderland", der wohl fröhlichste und beschwingteste Song, der jemals über eine Nacht mit üblem Filmriss geschrieben wurde. Oder "Flutterby", ein grundpositives Lied über die Dinge, die Sängerin Sandra gerne mag und das sie laut Ansage geschrieben hat, um sich selbst aufzumuntern, als es ihr nicht gut ging. Desweiteren gab es auch noch ein Trinklied, welches irgendwie doch kein Trinklied werden wollte und noch einiges mehr. Im kommenden Jahr darf man also wohl auf ein neues Album von Faey hoffen und nach dem, was man am Sonntag zu hören bekam, darf man durchaus gespannt-vorfreudig hoffen.

Sandra Elflein von Faey

Um sich den Markt entspannt anzuschauen, war der vergangene Sonntag wahrlich nicht der ideale Tag. Das gute Wetter hatte anscheinend die größte Zuschauermenge angelockt, die sich je an einem Tag auf ein MPS verirrt hat. Bewegung über das Gelände machte dies schwierig, weswegen meine Begleitung und ich den größten Teil des Tages in Bühnennähe ausharrten. Schon die Nahrungssuche gestaltete sich schwierig und ich war froh, dass mein gewünschter Nahrungslieferant an diesem Tag - die Süße Bude mit ihren leckeren Dracheneiern - sich in unmittelbarer Bühnennähe befand. Für den Heimweg gab es dann noch eine Tüte ebenfalls sehr leckerer Weihnachtsengel-Mandeln.

Wer Lust bekommen hat, den PLWM in Dortmund auch einmal zu besuchen, hat noch zwei Wochenenden Zeit dazu. Morgen geht es wieder los. Auch wer Lust hat, sich Faey einmal selbst anzuschauen, hat morgen noch einmal die Chance dazu. Ich werde mir das jedenfalls nicht entgehen lassen!

PS: Mit den Fotos hinke ich leider gnadenlos hinterher, aber sie kommen. Versprochen! :D

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Neues Video: Versengold - Die Namen von Millionen

Im allgemeinen Vorweihnachtsstress habe ich es nicht mehr geschafft, meinen Bericht zum Besuch auf dem Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund am vergangenen Sonntag zu verfassen. Heute ist es schon so spät und morgen werde ich dazu auch keine Muße haben. Das Ganze muss also mindestens mal bis Freitag warten.

Ganz ohne Weihnachtsgrüße wollte ich dann aber doch nicht untertauchen und da traf es sich ganz gut, dass die wunderbaren Herren von Versengold pünktlich zum Weihnachtsfest ein neues Musikvideo veröffentlicht haben, welches ich hier wie üblich gerne vorstellen möchte.

"Die Namen von Millionen" stammt vom aktuellen Studioalbum "Zeitlos" und ist ein sehr nachdenkliches Stück für mehr Vielfalt, Frieden und Toleranz auf dieser Welt. Eine Botschaft, die gerade in diesen Tagen kaum aktueller sein könnte und leider doch viel zu oft überhört wird.


Ich wünsche allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest. Genießt die Zeit, lasst euch nicht stressen oder von der Familie in den Wahnsinn treiben, auch wenn es manchmal schwerfällt. ;)

Samstag, 19. Dezember 2015

Von aufblasbaren Bananen und Schlüsselbund-Glöckchen - Endlich wieder auf dem Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund

Nach einem nicht geplanten Totalausfall am vergangenen Wochenende und der damit extrem ärgerlicherweise verpassten Chance, die großartigen Ye Banished Privateers noch einmal live zu sehen, ging es gestern endlich wieder nach Dortmund zum PLWM. 

Schon das vierte Veranstaltungs-Wochenende gastiert der Phantastische Mittelalterliche Lichter Weihnachtsmarkt dieses Jahr schon im Fredenbaumpark in der Dortmunder Nordstadt und hat es dabei in diesem Jahr ganz und gar nicht einfach. Das Wetter könnte unweihnachticher nicht sein, immer wieder hatte man in dieser Zeit Probleme mit Sturm und starken Regenfällen. Auch die Besucherzahlen sind - wetterbedingt? - rückläufig. Es ist ein Trauerspiel, zusehen zu müssen, wie der Markt in diesem Jahr gegen diverse Widrigkeiten zu kämpfen hat.

Wir selber standen gestern pünktlich zur Eröffnung am frühen Nachmittag am Eingang und begehrten Einlass. Unser erster Gang führte uns einmal wieder zum Miroque-Stand, wo eine tolle Überraschung auf uns wartete. Wie bereits im vergangenen Jahr hatte man dort einen kleinen Schlussverkauf eingerichtet, bei dem es ältere Miroque-Hefte, Bücher zu mittelalterlichen Themen und natürlich CDs und DVDs zu sehr günstigen Preisen zu bekommen gab. Für nur 5 Euro ist meine Musiksammlung nun um drei Titel reicher (Subway To Sally - Nackt II Ltd. Edition CD + DVD | Vermaledeyt - SaltaNeo, signiert | Mikuskovics Baum - Lux Natus Est). Ein wirklich schönes Weihnachtsgeschenk von Miroque an die Besucher! ♥

Dann stand auch schon das erste Konzert des Tages auf dem Programm: Saor Patrol spielten auf. Wir genossen die schottischen Pipes and Drums Klänge und außerdem den Spaß, den die Jungs mit einer geschenkten aufblasbaren Banane hatten. Und man soll kaum glauben, wie viel Spaß man mit so einem Ding haben kann. :D

Charlie Allan von Saor Patrol

Nach einer kurzen Pause ging es dann auch schon weiter mit Waldkauz, einer wirklich tollen, jungen Pagan Folk Band aus Hildesheim. Ich empfehle wirklich, ihnen mal beide Ohren zu leihen, ob nun live oder auf ihrem in diesem Jahr erschienenen ersten Album "Komm' mit", welches ich hier auch bald einmal vorstellen werde. Schließlich nähern wir uns dem Jahresende und es wird somit Zeit für die Musik des Jahres. ;) Nach dem Auftritt besuchte ich das kleine Merchzelt der Band und bin nun stolzer Besitzer eines Waldkauz-Shirts. Ausnahmsweise ist es sogar nicht schwarz, sondern braun. :P

Nach dem ersten Set von Waldkauz nahmen wir uns die Zeit, für eine Runde über das Gelände und die Nahrungssuche. Meine Wahl fiel an diesem Tag auf einen Schmachtlappen von Wallners Steinofenbäckerei. Dabei handelt es sich um einen Brotfladen belegt mit Schmand, Schinkenwürfeln und Gouda. Sehr, sehr lecker. 

Gut versorgt begaben wir uns im Anschluss zur Feuershow von Danse Infernale. Diese war wirklich beeindruckend schön.

Waldkauz

Mit dem zweiten Waldkauz-Set ging unser Tag auf dem PWLM dann auch schon vorbei. Für dieses Konzert hatte sich die Band noch eine ganz besondere Mitmachaktion für das Publikum ausgedacht. Man sollte ein Lied mit seinem Schlüsselbund rhytmisch klingelnd begleiten, um für ein bisschen Weihnachtsflair zu sorgen. Das klang wirklich gut und es machten auch viele Zuschauer mit. Jemand bekam sogar einen Sticker geschenkt für den ersten "Ausziehen!"-Ruf während eines Waldkauz-Auftritts. Es war ein wirklich sehr schönes Konzert.

Wer die Band gerne live sehen möchte, hat heute noch einmal die Chance dazu. Ich selber pausiere heute mal (die Weihnachtsplätzchen backen sich schließlich auch nicht von selbst!), aber morgen geht es dann wieder nach Dortmund. Auf dem Programm stehen dann Saor Patrol und Faey. Ich freu mich drauf! :)

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Schwedisch Backen: Lussekatter

Hoppla - da habe ich doch glatt vergessen, das für Sonntag versprochene Rezept für Lussekatter (Luciakatzen) tatsächlich auch zu veröffentlichen. Darum wird es nun heute etwas verspätet nachgereicht.

Zutaten:

400 g Mehl
Hefe (Angaben auf der Packung für die Menge beachten)
120 g Zucker
75 g Butter
ca. 200 ml Milch (lauwarm)
Safran (ein paar Fäden oder bis zu einem Päckchen Pulver)
1 Prise Salz
1 Eigelb zum Bestreichen
Je 2 Rosinen pro Katze

***

Zubereitung:

Zuerst erwärmt man ein wenig Milch mit einer Prise Zucker und löst dann den Safran in dieser auf. Möchte man Safranfäden statt Pulver benutzen, zerstößt man den Safran im Mörser. Die Menge an verwendeten Safran passt man am Besten dem eigenen Geschmack an. Unsere Lussekatter sind nicht so gelb, weil wir relativ wenig Safran verwenden, da meine Mutter von größeren Mengen Kopfschmerzen bekommt. Am besten testet man ein wenig herum.

Als nächstes geht es an den Hefeteig. Verwendet man wie wir Frischhefe, muss man diese natürlich erst einmal in etwas lauwarmer (keinesfalls zu warmer!) Milch mit einer Prise Zucker ansetzen. Das fertige Gemisch gibt man dann zum Mehl und gibt im Anschluss Zucker, Butter und Salz dazu. Zuletzt wird nach und nach die lauwarme Milch eingerührt. 

Der fertige Teig muss nun erstmal ruhen. Am besten stellt man ihn mit einem Küchenhandtuch zugedeckt an einen schön warmen Ort. Im Winter bietet sich dafür die Nähe der Heizung an.

Ist der Teig sichtlich aufgegangen, kann man sich ans Formen der Luciakatzen machen. Dafür knetet man den Teig nochmal kurz durch. Für jede Katze nimmt man nun etwa eine Handvoll Teig, formt sie zu einer Rolle (etwa 20 cm lang) und legt aus dieser ein enges "S" auf ein mit Backpapier bedecktes Backblech.

Anschließend legt man noch zwei Rosinen auf jedes der Gebäckstücke - eine oben und eine unten in die Biegung der "S"-förmigen Katzen. Zu guter Letzt streicht man die Teigstücke noch mit dem verquirlten Eigelb ein.

Die so fertig vorbereiteten Katzen müssen nun noch einmal zugedeckt ruhen, bevor sie bei circa 225°C für 7-10 Minuten in den Backofen wandern. Am besten serviert man sie noch warm zum Nachmittagskaffee, denn so sind sie am leckersten!

Sonntag, 13. Dezember 2015

Das Luciafest in Schweden

Heute möchte ich mich in meinem Blog mit einem schwedischen Fest beschäftigen. Immer am 13. Dezember wird nämlich dort und teilweise auch in den anderen nordischen Ländern das Luciafest begangen.

Wie der Name schon zeigt, steht das Fest im Zeichen der heiligen Lucia. Diese soll Ende des 3. Jahrhunderts in Syrakus in Italien gelebt haben und im Jahr 304 dort den Märtyrertod erlitten haben. Ihr Name bedeutete "Die Leuchtende", was sehr gut zum heutigen Brauchtum der Luciafeierlichkeiten in Schweden passt, welches hierzulande auch gerne als schwedisches Lichterfest bezeichnet wird. 

Das Datum, an welchem Lucia gefeiert wird, stammt noch aus der Zeit vor der gregorianischen Kalenderreform. Damals war der 13. Dezember der kürzeste Tag des Jahres, also die Wintersonnenwende. Auch wenn das Fest heute als Heiligenfeiertag begangen wird, kann man also von älteren Wurzeln ausgehen, die im Zusammenhang mit Mittwinterfeierlichkeiten standen.

Ursprünglich wohl nur ein lokaler Brauch, ist Lucia heute in Schweden ein allerorts sehr wichtiger und populärer Feiertag, zu dem ein ganzer Haufen eigene Traditionen gehört. So gibt es quasi überall Feste mit Lucia-Umzügen. Kindergärten, Schulen, Altenheime, Städte, Dörfer - sie alle wählen ihre eigene Lucia, welche den Festumzug mit weißen Gewand, rotem Band um die Taille und Lichterkranz auf dem Kopf anführt. Ihr folgt eine Prozession aus weiteren Mädchen mit Kerzen, sterntragenden Jungen,Wichteln und anderen Gestalten wie Pfefferkuchenmännern. Auf ihrem Weg singen sie traditionelle Lucia-Lieder, allen voran natürlich den hierzulande eher als italienisches Volkslied bekannten Klassiker Santa Lucia.

Auch gebacken wird an Lucia etwas ganz besonderes, nämlich die so genannten Lussekatter (Luciakatzen), ein sehr leckeres, durch Safran gelbes Hefegebäck, welches von der Form grob einem "S" ähnelt und traditionell mit zwei Rosinen dekoriert wird. Auch ich werde dieses Gebäck heute wie in jedem Jahr mit meiner Mutter zusammen backen, ein Rezept folgt dann im Laufe des Tages.

Bei Erwachsenen gehört oft auch Glögg, ein skandinavischer Gewürz-Glühwein, zum Luciafest. Ein besonders deutlicher Unterschied zum deutschen Glühwein besteht darin, dass Glögg klassisch mit Mandeln und Rosinen versetzt wird. Zum Geschmack kann ich leider nichts sagen, da ich keinen Alkohol trinke und entsprechend nie welchen probiert habe. Vielleicht schaffe ich es dieses Jahr aber einmal, eine alkoholfreie Version auszuprobieren. Dann werde ich berichten. :)

Zum Abschluss habe ich noch ein kleines Video herausgesucht, welches sich dem schwedischen Luciafest auf humorvolle Weise annähert. Viel Vergnügen damit!


Donnerstag, 10. Dezember 2015

Rückblick: Mein Auslandssemester in Schweden, Teil 1 - Växjö

So, nun habe ich mich also dazu entschlossen, mich auch mal an einem Throwback Thursday Beitrag zu versuchen. Statt nur ein Bild zu posten, wie es ja meistens der Fall ist, möchte ich aber lieber etwas schreiben. Wahrscheinlich sogar so viel, dass ich dafür mehr als nur einen Beitrag erstellen werde. Und zwar möchte ich in dieser neuen Rubrik ein paar Worte über mein Auslandssemester in Schweden verlieren, welches ich im Herbst und Winter 2013 gemacht habe.

Ja, damals gab es diesen Blog schon, wenn auch auf blog.de, welches in ein paar Tagen endgültig seine Pforten schließen wird. Und ein paar kümmerliche Beiträge habe ich damals auch geschrieben. Allerdings haben sie nur einen Bruchteil meiner Erlebnisse in dieser Zeit abgedeckt. Bilder gab es sogar überhaupt keine, obwohl ich natürlich Hunderte geschossen habe. Ich kann im Nachhinein nicht mehr so genau sagen, warum ich so wenig gebloggt habe. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht dazu gekommen. Schließlich galt es, sich einzuleben, neue Kontakte zu knüpfen, einigermaßen fleißig zu studieren, Land und Leute zu entdecken und ab und an auch wirklich schlimmes Heimweh zu verspüren. Vielleicht ist ein bisschen Abstand auch gar nicht so verkehrt. Einiges werde ich heute wohl deutlich anders bewerten als während meines Auslandssemesters. Darum möchte ich nun, fast zwei Jahre später, noch einmal auf diese Zeit zurückblicken.

In diesem ersten Teil der Serie, die ihr gerade lest, soll es erst einmal um die Stadt gehen, in der ich mein Auslandssemester verbracht habe. Das kleine Växjö dürfte nicht gerade vielen Menschen hierzulande bekannt sein. Die Stadt mit ihren knapp 61.000 Einwohnern liegt im südschwedischen Småland – genau, das ist der Teil Schwedens, wo auch die Geschichten von Astrid Lindgren gerne spielen und bewirbt sich selbst gerne als die grünste Stadt Europas. Die dortige Universität hört auf den schönen Namen Linnéuniversitetet und besitzt einen weiteren Standort in Kalmar. Mehr möchte ich heute zu dieser Universität noch gar nicht verraten, denn darum soll es in einem der nächsten Beiträge gehen.

Obwohl nicht überwältigend groß, gibt es in Växjö eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten. Zunächst wäre da einmal die Domkirche, an deren Fassade sich ein Runenstein finden lässt, der Tyke Vikings Sten. Dieser Stein wurde im 19. Jahrhundert entdeckt. Damals war er in die Chorwand der Kirche eingemauert. Wie meistens auf solchen Runensteinen, erinnert auch dieses Exemplar an einen Toten, einen gewissen Gunnar, Sohn von Grim und empfiehlt Gott dessen Seele an. Entgegen der landläufigen Meinung stammen die meisten Runensteine nämlich aus christlichen Zeiten. Auftraggeber des Steines war eine Person mit Namen Tyke, nach der dieser Stein auch benannt wurde.

Doch auch das Innere der Kirche ist einen Besuch wert, findet man dort neben einer sehr schönen Orgel auch eine wirklich großartige Skulptur, die auf den Namen Ljusträd hört und von Erik Höglund und Lars Larsson gemacht wurde. Ich persönlich finde sie wunderschön und würde die Kirche allein schon wegen ihr gerne noch einmal besuchen.

Domkirche, Ljusträd und Tyke Vikings Sten

Auch über zwei sehr sehenswerte Museen verfügt Växjö. Eines davon ist das Smålands Museum, welches auch das schwedische Glasmuseum beherbergt. Das Smålands Museum selbst beschäftigt sich mit der Geschichte der Region und ist dabei sehr vielseitig. Archäologische Funde finden ebenso Platz wie Kunst, außerdem gibt es eine große Münzsammlung. Insbesondere für die jüngere Vergangenheit wurde eine Vielzahl an Gegenständen gesammelt, die sich in spannend arrangierten Vitrinen bestaunen lassen und bei denen man immer wieder etwas Neues entdecken kann. Das Glasmuseum hingegen zeigt – der Name lässt es ja schon erahnen – Glaswaren aus schwedischer Herstellung. Växjö gehört schließlich nicht umsonst zu der Region Schwedens, die man das Glasreich nennt. Glasbläserei hat hier eine lange Tradition und die teils sehr künstlerischen Glaswaren im klaren skandinavischen Design sind allerseits beliebte Mitbringsel.

Das zweite Museum, welches man in Växjö findet, ist das Utvandrarnas Hus – das Haus der Auswanderer. Dieses Museum beschäftigt sich mit einem wichtigen Thema der schwedischen Geschichte, nämlich der Auswanderungswelle, die das Land Mitte des 19. Jahrhunderts ergriff. Etwa 1,5 Millionen Schweden verließen damals ihr Heimatland, um vor Armut und Elend nach Amerika zu fliehen. Mitte des 20. Jahrhunderts nahm sich ein bekannter schwedischer Schriftsteller dieses Themas in mehreren Romanen an. Sein Beitrag gilt als so wichtig, dass im Utvandrarnas Hus ein eigener Raum für ihn und seine Werke eingerichtet wurde. Die Rede ist von Vilhelm Moberg, dessen Romane zwar teilweise ins Deutsche übersetzt, jedoch sämtlich vergriffen sind.
Museum Utvandrarnas Hus und Windmühle auf dem Außengelände

Mich persönlich hat der Besuch im Utvandrarnas Hus sehr beeindruckt, denn das Museum begnügt sich nicht damit, Zahlen und Fakten zu der Auswanderungswelle zu geben, sondern geht sehr stark auch auf Einzelfälle ein, berichtet von konkreten Auswanderungsgeschichten, mit denen man sich gut identifizieren kann. Einen Besuch kann ich also nur wärmstens empfehlen.

An dieser Stelle möchte ich meinen heutigen Rückblick beenden. Natürlich waren dies noch längst nicht alle Sehenswürdigkeiten Växjös, doch die anderen müssen noch etwas warten. Für sie habe ich andere Pläne.

Ich hoffe, euch hat meine kleine Stadtvorstellung gefallen. Nächste Woche plane ich, mich der Universität und dem Studium dort zu widmen. Da wird es dann also auch etwas persönlicher, denn ich werde von meinen eigenen Erfahrungen berichten.

Würde mich freuen, wenn ihr dranbleibt.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Nordisch backen: Finnische Stäbchen

Die Aventszeit ist für mich einfach die perfekte Zeit, um Plätzchen zu backen. Neben den Klassikern wie Vanillekipferln und Ausstechplätzchen wollte ich in diesem Jahr auch mal etwas anderes ausprobieren und stieß dabei auf ein Rezept mit dem schönen Namen Finnische Stäbchen.

Vom Namen sollte man sich nicht täuschen lassen. Bei Finnischen Stäbchen handelt es sich um ein Rezept, welches in Schweden verbreitet ist. Dort heißen die Plätzchen Finska Pinnar. Ob es sie in Finnland auch gibt und wie sie dort heißen, konnte ich leider nicht herausfinden.


Zutaten:

300 g Mehl
200 g Butter
75 g Zucker
50 g gemahlene Mandeln
Bittermandelaroma (ein paar Tropfen)
1 Ei
Zucker zum Bestreuen

 ***

Zubereitung:

Zuerst werden Butter und Zucker in einer Rührschüssel schaumig geschlagen. Dann fügt man Mehl, Mandeln und das Bittermandelaroma hinzu und verknetet alles zu einem schönen Teig. Dieser muss dann für mindestens eine halbe Stunde kalt gestellt werden.

Der gekühlte Teig wird dann etwa 1/2 cm dick ausgerollt und in Stäbchen von ca. 5 cm Länge und 1 cm Breite geschnitten. Diese legt man auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Den Ofen kann man an dieser Stelle schonmal auf 175°C vorheizen.

Als nächstes wird das Ei mit einer Gabel verquirlt und jedes Stäbchen mit dieser Masse eingepinselt und mit Zucker bestreut. Hierbei ist mir aufgefallen, dass in deutschen Rezepten in aller Regel Kristallzucker verwendet wird, werden bei schwedischen Rezepten oft Hagelzucker der Vorzug gegeben wird. Ich habe mich in diesem Fall für die deutsche Variante entschieden.

Die nun fertig vorbereiteten Stäbchen kommen schließlich für etwa 10 Minuten in den vorgeheizten Ofen. Man muss ein wenig aufpassen, wann die Plätzchen fertig sind, da sie nicht wirklich braun werden (bzw.: werden sie braun, sind sie eigentlich schon zu lange im Ofen).

***

Bei mir und meiner Familie sind die Finnischen Stäbchen sehr gut angekommen. Es sind sehr zarte und leckere Plätzchen, die wunderbar in die Weihnachtszeit passen. Ich werde sie sicherlich mehr als nur dieses eine Mal backen.

Sonntag, 6. Dezember 2015

Anders als geplant - Das zweite Wochenende auf dem Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund

Es neigt sich schon dem Ende zu, das zweite Wochenende des Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkts (kurz: PLWM) in Dortmund. Daran, dass ich gerade hier sitze und darüber schreibe, lässt sich schon erahnen: für mich persönlich ist es schon vorbei. Und irgendwie lief eh alles anders als geplant.

Zwei ganze Tage im Fredenbaumpark - Freitag und Samstag - hätten es werden sollen, zusammen mit einer Freundin. Doch wie das Leben nunmal manchmal so ist, wurde die Freundin krank und ich stand alleine vor den Scherben der gemeinsamen Wochenendplänen. Dumm gelaufen, die Sache. Da stand ich nun also vor den Alternativen a) das Wochenende gelangweilt und leicht frustriert zu Hause verbringen oder b) alleine hinfahren.

Zwei Bands waren es schließlich, die den Ausschlag für Variante b) gaben. Zwei ganze Tage alleine fand ich dann aber doch zu deprimierend, weswegen ich mich am Freitag und am Samstag aufmachte, den Markt für zwei Ultrakurzausflüge anzupeilen. 

Der PLWM in der Dämmerung

Am Freitag erreichte ich den Markt gegen 16:30 Uhr und wurde, noch bevor ich auch nur eine Runde über das Gelände drehen konnte, von Dudelsackklängen angezogen. Immer den Ohren nach erreichte ich bald den Schauplatz des Geschehens und fand mich mitten in einem Auftritt von Comes Vagantes wieder. Die Spielleute traten nicht auf einer Bühne auf (na gut, das Schlagwerk stand auf einer kleinen Bühne) und bewegten sich mit ihren Instrumenten auch immer wieder mitten durch ihr Publikum. Es war ein schöner Auftritt, klassische Marktmusik genauso, wie ich sie mag. 

Anschließend fand ich noch die Zeit, für eine kleine Runde über das Gelände, bevor ich es mir schließlich in der ersten Reihe vor der Weihnachtsbühne gemütlich machte und auf die Band wartete, die eigentlich der einzige Grund für meinen Besuch an jenem Tag war. 

17:30 Uhr war es dann auch schon so weit und Qntal betraten die Bühne. Obwohl keine typische MPS-Band, hatten sie eine ordentliche schar Fans angelockt und brachten auch viele der vorbeischlendernden Besucher dazu, innezuhalten und sich ihren Auftritt anzuschauen. auch ich war bald mehr als überzeugt, dass allein dieses Konzert die 2 1/2 stündige Anfahrt aus dem Aachener Umland absolut wert war.

Im Konzert ging es mal ruhig, mal lauter zu und die Mischung aus alten, mittelalterlichen Texten und Melodien und elektronischen Beats kam meinem Eindruck nach allgemein sehr gut an. Mich hat sie jedenfalls sehr fasziniert. Es sollte mich verwundern, wenn irgendjemand es bei Songs wie "Flamma" schaffte, nicht zumindest Kopf und Beine im Takt zu bewegen. 

Syrah von Qntal

Ich wäre begeistert, wenn dies nicht das einzige Gastspiel von Qntal auf einer MPS-Veranstaltung bleiben würde. Schauen wir mal, was das nächste Jahr diesbezüglich so bringt...

Wäre meine Freundin nicht krank gewesen, hätte an diesem Freitagabend mit Vogelfrey noch ein weiteres musikalisches Highlight gewunken. So gab es aber keine Möglichkeit für mich, den Auftritt zu sehen und danach auch noch zu einer annährend humanen Zeit nach Hause zu kommen. Also musste ich diesen Punkt schweren Herzens streichen und machte mich ziemlich bald nach dem Auftritt von Qntal auf den Heimweg. 

Der nächste Tag sah ähnlich aus: Am frühen Nachmittag machte ich mich auf den Weg und erreichte pünktlich zum zweiten Set von Versengold das PLWM-Gelände. Man merkte gleich, dass Versengold in dieser Szene mittlerweile einen richtig fetten Bekanntheitsstatus erreicht haben, denn es war unheimlich voll vor der Bühne. Leider dauerte das Set nur eine halbe Stunde, machte aber mit Songs wie "Einerley" und "Voll wie mein Krug" trotzdem richtig gute Laune. Zum Abschluss kündigte die Band noch an, später am Tag an der Drachenschenke das Release ihres ersten Livealbums feiern zu wollen. Eine Feier, die ich leider nicht mehr mitbekam.

Pínto, Paule und Honza von Versengold

Nach dem Konzert machte ich mich auf, das Nikolausgeld, was ich von meinen Großeltern bekommen hatte (vielen, vielen Dank dafür!) sinnvoll in ein Omnia-Shirt zu investieren. Motiv "Omnia est Chaos". Ich liebe es! ♥

Dann pflanzte ich mich wieder in die erste Reihe und wartete auf den Auftritt von Omnia. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich diese Band, die zu meinen absoluten Favoriten zählt, mittlerweile live gesehen habe. Es ist einfach jedes Mal wieder ein Erlebnis. Auch die Wartezeit vor dem Auftritt war nicht allzu langweilig, da Omnia es erstaunlicherweise immer wieder schaffen, auch ihren Soundcheck in etwas zu verwandeln, das man sich gerne anschaut. Und um 18 Uhr war es dann auch schon so weit und Omnia betraten die Bühne.

Satria von Omnia

Auch sie hatten ein riesiges und sehr textsicheres Publikum mitgebracht, welches bei älteren Stücken wie "Alive!" ebenso mitsingen konnte wie bei den Songs des letzten Albums "Earth Warrior". Von Jennys brandneuem quasi-Soloalbum "Naked Harp" gab es leider nichts zu hören, es konnte aber natürlich am Merchzelt der Band erstanden werden. Eine Investition, zu der ich persönlich nur wärmstens raten kann.

Als Omnia die Bühne wieder verließen, offenbarte ein Blick auf meine Uhr, dass ich wirklich spät dran war. Ich hatte es also ziemlich eilig, das Gelände Richtung U-Bahn Station zu verlassen. Leider verstreuten sich die Massen nur sehr langsam, zäh wie Kaugummi flossen die Menschenströme dahin. Also tat ich, was getan werden musste und nahm die Abkürzung an den Feuerstellen vorbei. Da ging nämlich kein Mensch. Mir war auch klar, warum das so war, handelt es sich doch um die wohl heimtückischste, schlammigste Stelle auf dem ganzen Gelände. Die Stelle, an der man sieht, was für großartige Arbeit Gisi und seine Mitarbeiert geleistet haben, indem sie weite Teile des Geländes mit Matten und ähnlichem ausgelegt haben, um sie begehbar zu halten. Das nur mal so für die ganzen "Ist aber matschig hier!"-Nörgler.

Fazit der Aktion: Meine Schuhe brauchen heute eine Tiefenreinigung, aber die verdammte U-Bahn ist nicht ohne mich gefahren. :D Dann mal bis nächstes Wochenende, lieber Phantastischer Mittelalterlicher Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund! :)

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Endlich wieder Marktzeit - ein erster Besuch auf dem Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund

Letztes Wochenende war sie endlich vorbei, die schon wieder viel zu lange und lästige Marktpause. Dafür sorgte die Eröffnung des Phantastischen Mittelalterlichen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund. Samstag machte ich mich zum ersten Mal auf den Weg dorthin.

Es war ein richtig merkwürdiges Gefühl, dieses Jahr nach Dortmund zu fahren, ist die Veranstaltung in meinem Kopf doch eng verbunden mit den Erinnerungen vieler Jahre aus Telgte. Dort hatte sie nämlich bisher immer stattgefunden. Dieses Jahr nun also Dortmund, ein weiterer Anfahrtsweg und damit leider auch weniger Besuche. So viele wie möglich sollen es aber natürlich dennoch werden!

Die deutsche Bahn tat an diesem Tag wieder alles, um meine Reise möglichst erfolgreich zu sabotieren, darum verzögerte sich meine Ankunft auch ein gutes Stück nach hinten. Am Bahnhof traf ich mich dann mit einer Freundin und wir machten uns gemeinsam auf den Weg. 

Paris war auch hier nicht unsichtbar, und so mussten wir am Einlass zunächst unsere Taschen kontrollieren lassen. Nachdem das erledigt war, konnten wir uns aber endlich ins Getümmel stürzen. Allererste Amtshandlung meinerseits war es, den Miroque-Stand anzupeilen und die neue Omnia-CD in mein Eigentum zu überführen. Weit kamen wir auch danach erstmal nicht, denn auf der großen Bühne spielten gerade Rapalje, die wir uns natürlich anschauten. Die Niederländer und der Mittelalter-Weihnachtsmarkt passen einfach jedes Jahr perfekt zueinander!

Maceál von Rapalje

Erst danach fanden wir Zeit, eine Runde über das Gelände zu drehen. An den Ständen fanden wir die ersten Inspirationen für Weihnachtsgeschenke wie natürliche Seifen und schöne Bienenwachskerzen, außerdem tolle Winterklamotten. Hätte man doch bloß etwas mehr Geld. :D

Auch die Essensstände wurden schonmal näher betrachtet und es fand sich das eine oder andere, was in dieser Weihnachtsmarktsaison unbedingt noch probiert werden möchte. Als erstes testeten wir einen Stand mit allerlei Leckereien wie Schneeballen und Schaumküssen. Dieser fand unsere vollste Zustimmung und wird sicher in den kommenden Wochen noch häufiger angesteuert werden. ;) 
Zum Mittagessen gab es später in meinem Fall dann nur noch eine Kleinigkeit, nämlich Kartoffelspalten mit Kräuterquark. Und bevor das Gequängel jetzt losgeht: nein, dieser Mittelalter-Weihnachtsmarkt beansprucht für sich ausdrücklich nicht, authentisch zu sein. Es spricht also nichts gegen Kartoffeln. :P

Beim Bummeln über das Gelände hörten wir plötzlich bekannte Stimmen. Sie führten uns in ein beheiztes Zelt mit vielen kuscheligen Sofas. Wir hatten die Kuschelbühne gefunden! Und mit ihr die zwei Damen von PurPur. Leider waren wir viel zu spät dran, so dass wir nur noch das letzte Lied des Sets ("Ritterlied", darum auch die ritterliche Mütze mit Visier auf dem Foto, falls sich wer wundert) mitnehmen konnten. Dafür kehrten wir aber später nochmal wieder, um uns das komplette folgende Set von einem Sofa in der ersten Reihe anzuschauen. Es wurde ein unglaublich witziges Konzert in sehr heimeliger Atmosphäre. Die Idee einer solchen Indoorbühne war echt eine großartige Idee von Veranstalter Gisi!

Gabria von PurPur

Für uns folgte dann bald schon der Abschluss des Tages: Dunkelschön beehrten den Markt mit einem Abendkonzert. Leider war ihnen das Wetter nicht hold. Hatte es sich noch den ganzen Tag halbwegs gehalten, setzte bald nach Konzertbeginn Regen ein, der viele Besucher vetrieb. Eine treue Schar Zuschauer (und wir natürlich auch) harrten tapfer aus und erlebten ein wirklich tolles Konzert. Das Repertoire von Dunkelschön ist ja ziemlich vielfältig, und so präsentierten sie auch an diesem Samstag Abend alles von rockigen Stücken über Balladen zu Markttraditionals. Es ist mir unverständlich, warum sich viele das wegen ein paar Regentropfen (na gut, zwischenzeitlich waren es vielleicht auch ein bisschen mehr als nur ein paar Tropfen :P) entgehen ließen.

Michael von Dunkelschön

Nach Dunkelschön machten wir uns dann auf den Heimweg und verpassten somit leider das Abschlusskonzert von Rapalje. Aber schließlich stand uns in diesem Jahr erstmals eine längere Rückfahrt bevor. Auf dem Weg runter vom Gelände bewunderten wir noch die nächtliche Beleuchtung, bei der man sich auf der Markt einmal wieder große Mühe gegeben hatte. Mit Kerzen erleuchtete Floße schwommen auf dem parkeigenen Teich, Bäume wurden angestrahlt und allerorten fand man Lichterketten, die für eine gemütliche Atmosphäre sorgten. 

 Beerenweine bei Nacht

Für uns war es ein sehr gelungener Auftakt. Ich freue mich schon sehr darauf, den Markt am kommenden Wochenende wieder zu besuchen. Dieses Mal - wenn alles klappt - sogar an zwei Tagen.