Samstag, 28. April 2018

Konzertbericht: Vogelfrey in Köln

Die erste Veranstaltung im neuen Jahr ließ nicht lange auf sich warten. Am 13. Januar beehrten die Nordlichter von Vogelfrey die Domstadt Köln. Unterstützung erhielten sie dabei von Reliquiae - wenn das nicht gleich zwei gute Gründe zum Hinfahren waren, weiß ich auch nicht.

Vorbei an den traurigen Resten des nur Tage zuvor abgerissenen Undergrounds (was für ein Verlust das ist!), machten eine Freundin und ich uns auf den Weg zum Jungle Club. Dieser war auch schnell gefunden und überraschte durch eine interessante Kombination aus Clubbetrieb und Getränkemarkt. Streng betrachtet ja nicht die dümmste Verbindung...

Reliquiae machten ihre Sache natürlich wieder einmal sehr gut und heizten dem Publikum ordentlich ein. Anfangs deutlich im Mittelaltermarkt-Bereich angesiedelt, hat die Band in den vergangenen Jahren immer deutlicher Kurs Richtung Folkmetal genommen, was besonders bei den Liveshows zum Tragen kommt.
Obwohl nicht ausverkauft, war das Konzert glücklicherweise schon von Anfang an nicht schlecht besucht und die Leute schienen allgemein ganz gut in Feierlaune zu sein.

Das merkte man dann umso mehr, als mit Vogelfrey die Headliner auf die Bühne kamen. Die Band präsentierte an diesem Abend ihr aktuelles Album "In Ekstase", welches den meisten Anwesenden aber ohnehin schon bekannt war, sodass bei Songs wie "Mittelalter Rockstar" wunderbar mitgesungen werden konnte. Auch einige ältere Stücke wie "Heldentod" durften aber im Set natürlich nicht fehlen. Am Ende des Konzerts waren alle gut durchgeschwitzt, aber sichtlich glücklich und ließen Vogelfrey selbstverständlich nicht ohne ordentliche Zugabe von dannen ziehen.


Auch wir waren sehr zufrieden mit dieser Eröffnung unseres Konzertjahres 2018. Schon allein die Kombination Reliquiae und Vogelfrey passte ganz hervorragend (können wir das bei Gelegenheit mal wiederholen?), und dann waren auch noch beide Auftritte richtige Highlights. Und die nächsten Konzetbesuche waren schon in Planung und versprachen, dass dieses Jahr veranstaltungstechnisch ganz sicher kein Schlechtes werden würde!

Meine Musik des Jahres 2017

Wie zu jedem Jahreswechsel, möchte ich auch dieses Mal wieder (wenn auch leider verdammt spät) meinen kleinen musikalischen Rückblick in das vergangene Jahr machen. Auch 2017 sind wieder einige beachtenswerte Alben erschienen, die ich an dieser Stelle noch einmal kurz würdigen möchte. Rezensionen folgen wie immer, wenn und falls ich Lust und Muße habe und werden gegebenenfalls dann auch gleich verlinkt.


Meine Alben des Jahres 2017, wie immer alphabetisch und nicht irgendeinem Rang folgend:

Cesair - Omphalos

Cuélebre - Anaman

Faey - Honey & Cinnamon

Faun - Midgard (Tour Edition)

Fiona - Of Rivers And Tides

Kaunan - Forn

La Horde - Bonne Nouvelle*

The Moon And The Nightspirit - Metanoia

Seed -  Through The Veil

Shireen - Matriarch


Waldkauz - Mythos

Ye Banished Privateers - First Night Back In Port


* Ja, ich weiß, dass dieses Album streng genommen schon 2016 erschienen ist. Da sich mir aber erst letztes Jahr die Möglichkeit bot, es zu erwerben und anzuhören, musste ich es also mit in dieses Jahr tragen.

Kein Folk, aber trotzdem keinesfalls zu vergessen:

Fjørt - Couleur

Männi - Alkohol und Melancholie

Freitag, 27. April 2018

Ein Gespenst geht um in Europa: die DSGVO

Wer sich in den letzten Wochen auch nur mit einem halb geöffneten Auge durch das Internet bewegt hat, an dem dürfte eine bestimmte Buchstabenfolge kaum vorbeigegangen sein: DSGVO, die neue europäische Datenschutz-Grundverordnung ist derzeit in aller Munde, und sie löst einiges an Schrecken aus. Ein Gefühl, welches auch ich teile.

So, wie die Lage derzeit aussieht, wird diese neue Verordnung, welche am 25. Mai in Kraft treten wird, die Internetlandschaft ganz gehörig verändern. Und das leider nicht im positiven Sinne. Die neue Regelung stellt Blogger und Seitenbetreiber vor ganz erhebliche rechtliche und technische Herausforderungen und - noch viel schlimmer - beschränkt in ihrer derzeitigen Form ganz massiv die künstlerische Freiheit sowie auch die Pressefreiheit.

In den vergangenen zwei Jahren seit der Verabschiedung der Verordnung hatten die EU-Staaten Zeit, sie zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. In Ländern wie Schweden oder bei unseren Nachbarn in Österreich wurde diese Zeit auch genutzt und es wurden vertretbare Regelungen getroffen. In Deutschland jedoch passierte - und das anscheinend auch noch ganz bewusst - nichts. Weswegen die DSGVO hierzulande nun auch wie ein monströses Schreckgespenst vor der Türe steht.

Natürlich ist die Idee hinter der DSGVO, die Daten der Internetnutzer gegen Missbrauch zu schützen, keine schlechte. Nur leider weist die Umsetzung gravierende Lücken und Mängel auf, die die Verordnung in der Realität zu einer Gefahr für viele Menschen machen, die das Internet mit Blogs und Websites aktiv mitgestalten.

Ich spreche nun mal einfach von mir selbst. Mein kleiner Norrsken-Blog ist nun seit 2012 online. Ich habe viel Zeit in die Arbeit darin investiert und hänge doch sehr an ihm. Ein Großteil der Inhalte beschäftigt sich dabei mit den Veranstaltungen, die ich in der Zeit besucht habe. Konzerte, Festivals und Mittelaltermärkte beispielsweise. Auf vielen dieser Veranstaltungen habe ich Fotos gemacht und diese in meinen Beiträgen mit eingebunden. Niemand will schließlich seitenweise Fließtext ohne ein einziges Bild sehen, wenn er einen Veranstaltungsbericht anschaut. Doch das wird nun mit dem Inkrafttreten der DSGVO problematisch, denn die Anfertigung eines Bildes, auf dem Personen zu sehen sind, wird nun zu einer bloßen Datenerhebung erklärt, für die ich eine ausdrückliche Genehmigung eines jeden Abgelichteten benötige. Dies ist natürlich in der Realität kaum umsetzbar.

Nun befinde ich mich also in einer Zwickmühle. Es herrscht momentan allerorten Verwirrung und Unklarheit: Gilt die Verordnung auch rückwirkend für Fotos, die vorher angefertigt wurden? Was ist mit analogen Bildern, die bei der Aufnahme natürlich keine online verwertbaren Daten wie den Standort der Aufnahme speichern? Gibt es Ausnahmen von der Regelung? Bisher stimmte man bei den meisten Großveranstaltungen mit Betreten zu, dass man fotografiert werden konnte, doch diese Regelung scheint nun auch ungültig zu sein. Und stehen nun wieder einmal die Abmahnanwälte in den Startlöchern, um uns alle gewissenlos zu ruinieren?

Für die Konzertfotografie ist die DSGVO in ihrer aktuellen Form jedenfalls ein Desaster. Ausnahmeklauseln, auf die man sich berufen kann, scheint es nur für die institutionalisierte Presse zu geben - und die Konzertfotografie lebt nunmal von Leuten, die in ihrer Freizeit gerne fotografieren, nicht von Profis, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Ich jedenfalls bin verunsichert und etwas ratlos, wie es nach dem 25. Mai weitergehen wird, denn bei mir liegt die Sache nochmal ein kleines bisschen anders als bei den größeren Szeneportalen. Während diese sich möglicherweise zumindest auf ihre Akkreditierungen berufen können (wobei selbst das unklar scheint), habe ich gar nichts. Ich habe bisher einfach von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, zu Veranstaltungen, die ich besucht habe, meine Kamera mitzubringen und Fotos zu machen. Ich nutze aber auch ein kostenloses Blogangebot ohne eigene Domain, schalte keine Werbung und verdiene kein Geld mit meinem Blog. Was bedeutet die DSGVO nun also für mich und meine Arbeit? in wieweit betrifft sie mich? Habe ich überhaupt noch irgendwelche Rechte und Möglichkeiten, auch nur Bilder von öffentlichen Persönlichkeiten zu teilen oder kann man mich dafür nun bis in die Steinzeit verklagen? Ich bin absolut überfragt! Und Deutschland möchte die Sache nun einfach den Gerichten überlassen - na schönen Dank auch!

Es kann ja wohl nicht angehen, dass zwei Jahre einfach untätig ins Land ziehen konnten und alle, die außerhalb von institutionalisierten Medien Fotos im Internet veröffentlichen wollen sich nun in jahrelangen, zähen und teuren Rechtsstreits selber mit der Frage auseinandersetzen müssen, was sie in Zukunft noch dürfen und was nicht. Die Unsicherheit und das finanzielle Risiko werden viele zum Aufgeben bewegen und die Medienlandschaft im Internet um einige tolle Angebote ärmer machen.  Bedroht dies nicht die Pressefreiheit? Und ist ein Foto im Zweifelsfall nicht mehr als eine Erhebung von Daten?

Noch ist es möglicherweise nicht ganz zu spät, und es formiert sich im Moment einiges an Widerstand im Internet. Die ganze Angelegenheit benötigt wirklich dringend größere Aufmerksamkeit. Darum bitte ich alle, denen etwas daran liegt, dass das Internet in diesem Land auch in Zukunft bunt und offen bleibt, sich einmal die Zeit zu nehmen, sich mit den Problemen der DSGVO auseinanderzusetzen und beispielsweise folgende Petition zu unterschreiben:

Dienstag, 24. April 2018

Weihnachten auf Schloss Merode

So, nun wird es aber Zeit, endlich die extrem verspätete Berichterstattung aus dem Vorjahr zu beenden. Dieses Jahr ist auch schon wieder einiges passiert, und es kommt gerade so richtig in Fahrt. Da nervt es schon etwas, sich noch so hartnäckig mit den "Altlasten" herumschlagen zu müssen. Aber ich habe mir nunmal vorgenommen, möglichst lückenlos zu berichten, und nur weil sie länger her sind, sind diese Aktivitäten ja nicht blöder sondern haben mir zu ihrer Zeit auch Spaß gemacht. Außerdem ist ein Ende der stockenden Blogbetreibung abzusehen: diese Woche soll es sich endlich begeben, dass ich meine Hausarbeit für die Uni, die mich seit einer ganzen Weile beschäftigt, fertig bekomme. Dann habe ich auch endlich wieder mehr Zeit zum Bloggen!.

Nun aber zum letzten Erlebnis aus 2017. Ich habe nämlich tatsächlich auch einen nicht-mittelalterlichen Weihnachtsmarkt besucht. Und es hat mir gut gefallen!

Mein Weg führte mich dafür mit Familienbegleitung nach Langerwehe ins schöne Schloss Merode. Dort findet in jedem Jahr der Romantische Weihnachtsmarkt statt, der sich mittlerweile weithin einen sehr guten Ruf erworben hat. Und das ganz zu Recht: das Gelände rund um Schloss Merode bietet sich wirklich für eine solche Veranstaltung an. Die hübschen Holzbuden, die Abends beleuchtet werden und rund um Schloss und Graben aufgestellt sind, bieten einen wirklich hübschen Anblick.

Schloss Merode zur Weihnachtszeit

Wie es nun einmal der eigentliche Sinn eines Marktes ist, gab es auch beim romantischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Merode die unterschiedlichsten Dinge zu erstehen. Von traditioneller Weihnachtsdeko über Feuerkörbe bis hin zu  Räucherstäbchen war wohl für jeden Geschmack etwas dabei. Auch hungrig oder durstig musste man natürlich nicht bleiben. So gab es beispielsweise Backfisch, leckere gefüllte Brote oder auch nostalgische Süßigkeiten zu probieren.

Auch ein Programm gab es. So konnte man unter anderem Fahnenschwinger bei der Arbeit beobachten oder Harfenklängen lauschen. Im Schloss selbst gab es außerdem eine Krippenausstellung, in der es zum Beispiel ganz entzückende Mini-Krippen zu bestaunen gab.

Die Atmosphäre war während meines Besuchs auf Schloss Merode durch und durch entspannt. Nun muss ich aber auch gestehen, dass wir unseren Ausflug extra auf die Mittagszeit gelegt hatten, da es sich schon herumgesprochen hatte, dass der Markt gegen Abend ziemlich überlaufen werden kann. So verpassten wir zwar die weit gerühmte Beleuchtung, konnten aber den Markt an sich genießen. Mich stressen Veranstaltungen, bei denen man vor lauter Leuten kaum noch treten kann ja meist mehr, als dass sie mich erfreuen, so schien das einfach die bessere Lösung. Aber das ist wohl einfach eine Geschmacksfrage.

Das später sicher noch hereinbrechende Chaos zeichnete sich dann aber auch schon ab, als wir den Weihnachtsmarkt am Nachmittag wieder verließen. Im näheren Umkreis war da weit und breit kein Parkplatz mehr zu finden. Soweit ich weiß, ist die Veranstaltung darauf jedoch mit einem Park & Ride System eingerichtet.

Alles in allem hat mir der romantische Weihnachtsmarkt auf Schloss Merode jedenfalls sehr gut gefallen. Das Ambiente war sehr schön, die Stimmung angemessen weihnachtlich. Und vielleicht ringe ich mich ja doch irgendwann einmal dazu durch, zu späterer Stunde wiederzukommen, um mir die romantische Beleuchtung anzusehen.


Montag, 23. April 2018

Ein bunter Tag mit Wintereinruch - die German Comic Con in Dortmund

Die Weihnachtszeit hielt auch noch einen weiteren Besuch in Dortmund bereit. In der Westfalenhalle fand nämlich am 09. und 10. Dezember zum dritten Mal die German Comic Con statt. Ich war für einen Tagesausflug das zweite Mal mit dabei.

Am ersten Veranstaltungstag hatte es wohl die üblichen Schwierigkeiten mit dem Einlass gegeben, aber davon merkten wir am Sonntag nichts, wobei wir auch wie üblich nicht direkt zur Eröffnung aufschlugen. So konnten wir uns also auch recht bald ins Getümmel stürzen.

Die meiste Zeit verbrachten wir mit dem Betrachten der verschiedensten Verkaufsstände. Obwohl es da viel zu sehen gab, wurde ich doch kaum fündig dieses Mal. Das einzige, was ich mir neben ein paar extrem günstigen, alten Serien-Staffeln auf DVD gönnte war ein niedlicher Kalender von Midori Haradas Fluffy Polar Bear. ♥


Ansonsten gab es natürlich das eine oder andere tolle Cosplay zu bewundern, außerdem konnte man an alten Flipper-Automaten spielen. Das einzige, was uns doch etwas negativ auffiel: auf dieser Comic Con fand man kaum Comics! Im Vorjahr hatten wir an zahlreichen Ständen in Kisten der verschiedensten Comics blättern können. Dieses Jahr gab es diese Möglichkeit kaum noch. Meine Freundin suchte einen Comic - nix exklusives, ganz normal im Handel erhältlich - und wurde nirgends fündig. Das schien mir für eine Veranstaltung mit diesem Namen dann doch ziemlich schwach.

Diesmal schauten wir uns sogar eine Weile die anwesenden Stars auf der Bühne an. Es handelte sich um Darsteller aus Buffy, was ich damals leider nie geguckt habe - anscheinend im Gegensatz zu allen anderen Menschen meines Alters. Dank Tele 5 kann ich dies mittlerweile nachholen. Man ist ja willig, seine Bildungslücken zu schließen. :D

In den großen Hallen so einer Convention bekommt man ja nie etwas von der Welt da draußen mit, und um so überraschter waren wir dann auch, als wir bei einem Blick nach draußen feststellten, dass es richtig heftig geschneit hatte. Der erste Schnee des Winters!

Die Bahn hatte dieser Wintereinbruch auch überraschend getroffen, sodass wir auf dem Rückweg am Bahnhof das totale Chaos vorfanden. Nach Hause zu kommen war gar nicht so einfach, und der Weg nach Münster (regulär etwa eine Stunde) und der Weg nach Aachen (regulär etwa drei Stunden) konnten sich in der Länge plötzlich einander angleichen...

Mein Tag auf der Dortmunder Comic Con 2017 war jedenfalls sehr nett. Und die nächste Comic Con schon längst im Terminkalender vorgemerkt.

Nordisches Advents-Shopping in Dortmund

Die durch die für uns kurze Weihnachtsmarkt-Saison gewonnene Freizeit kompensierten wir mit einem Shoppingausflug nach Dortmund. Es wurde ein extrem nordischer Ausflug. Hier seht ihr meine Ausbeute:


Unser Weg führte uns zunächst zu Flying Tiger Copenhagen. Diese tolle, tolle, tolle Kette beginnt zum Glück so langsam, sich auch außerhalb Skandinaviens und Norddeutschlands zu etablieren. Neben der Filiale in Dortmund kann man Geschäfte dieser Kette in NRW mittlerweile auch in Köln und Oberhausen besuchen. Zu bieten hat Flying Tiger eigentlich alles, was man nie brauchte, aber schon immer haben wollte: Witzige Schreibwaren, coole Dekoartikel, dänische Süßigkeiten. Die Läden sind auch bei Fans japanischer Popkultur ziemlich beliebte, weil es oft Dinge gibt, die man eindeutig als kawaii bezeichnen könnte. In meinem Fall stammen die Tasse zum Selbstbemalen mit Julbock (und auf der Rückseite Tomte)-Design sowie der Zuckerstangen-Bleistift von dort.

Nur zwei Straßen weiter statteten wir im Anschluss andrä einen Besuch ab. Diese Second-Hand-Kette für Medien aller Art (CDs, DVDs, Vinyl etc.) ist immer einen Besuch wert. Dort findet man eigentlich immer etwas, die Preise sind angemessen, und zumindest für mich war auch schon das eine oder andere Schätzchen dabei. In NRW gibt es Läden von andrä derzeit neben Dortmund auch in Münster, Köln, Duisburg und Essen. Reingehen lohnt sich wirklich immer! Für mich gab es diesmal nur eine CD, nämlich "Aitara" der finnischen Folkband Värttinä.

Danach mussten wir ein Stück fahren. Abschließend stand nämlich noch ein Besuch bei Ikea auf dem Plan. Dort stärkten wir uns auch mit einem leckeren Essen (der Klassiker: Köttbullar und Preiselbeerlimo!). Ansonsten gönnte ich mir dort das Glas mit Dalapferdchen-Print und leckere schwedische Süßigkeiten, nämlich Polly und die Weihnachtsversion von  Ahlgrens Bilar - beides super-empfehlsenswert!

Müde, satt und zufrieden machten wir uns schließlich auf den Heimweg. Fazit des Tages: in Dortmund lässt es sich hervorragend nordisch shoppen!

Sonntag, 1. April 2018

Ein wunderschöner Tag auf Burg Altena

Der zweite mittelalterliche Weihnachtsmarkt, den ich 2017 besucht habe, fand in Altena statt. Bereits zum zweiten Mal zog es eine Freundin und mich auf dieses kleinen, aber feine Winterspektakel. Wir wählten für unseren Besuch einen Freitag, an dem Reliquiae ein Abendkonzert spielten.

Wunderschöne Burg eingefangen als weniger schönes Handybild

Kalt, aber schneefrei war es am Tag unseres Besuchs. Als der Zug ins in Altena ausspuckte, machten wir uns flott auf den recht kurzen Weg zum Erlebnisaufzug, mit dem man sich ganz bequem und sehr unterhaltsam auf den Weg zur Burg machen kann. Zwar besteht auch die Möglichkeit, einem (angeblich sehr schönen) Wanderweg zur Burg zu folgen, das trauten wir uns in Anbetracht der bereits hereinbrechenden Dunkelheit und unserer Ortsunkentniss jedoch nicht zu. Außerdem hatten wir in dem Aufzug bereits bei unserem vorherigen Besuch großen Spaß gehabt.

Wir ließen uns also wieder virtuelle Ritterhelme und Gugel aufsetzen, erschreckten virtuelle Fische und eher ungewollt auch ein virtuelles Reh und genossen den Aufstieg. Oben stiegen wir dann aus dem Aufzug und waren sofort mittendrin im Winterspektakel.

Es wurde ein wunderschöner Abend, der mich einmal wieder daran erinnerte, was genau es eigentlich war, weswegen ich mich vor gut einem Jahrzehnt in die Mittelaltermarkt-Szene verliebt habe. Der kleine Markt im Innenhof der Burg hatte eine wunderschöne Atmosphäre und wir führten einige sehr angeregte und schöne Gespräche. Die bezaubernde Beatrice Baumann, deren Show wir später auch noch bewunderten, händigte uns Wunderkerzen und schöne, weihnachtliche Botschaften aus, die wir uns gegenseitig vorlasen. Außerdem lernten wir das Scriptorium kennen und unterhielten uns lange und ausgiebig mit einem Mitglied dieser Gruppe. Zur Sicherheit erwarben wir bei ihm dann auch noch ein personalisiertes Zech-Recht, welches uns für diesen Tag zu Völlerei und Zecherei ermächtigte.

Die Zeit bis zum Abendkonzert von Reliquiae verging so jedenfalls wie im Fluge. Und auch das Konzert wurde großartig und rundete den schönen Ausflug perfekt ab.

Auf dem Rückweg schworen wir uns, glücklich von den schönen Ereignissen des Tages, in Zukunft wieder mehr solche kleineren Märkte zu besuchen. Die Atmosphäre auf solchen Veranstaltungen ist einfach eine ganz andere als bei den riesigen MPS-Veranstaltungen, die immer mehr Festivalcharakter gewinnen und dabei leider an Mittelaltercharakter einbüßen - eine Entwicklung, die ich wirklich zunehmend bedauere.

Mit dem Winterspektakel auf Burg Altena endete meine Mittelalter-Weihnachtsmarkt-Saison dann auch schon recht früh. Nun stand nur noch ein "gewöhnlicher" Weihnachtsmarktbesuch an. Doch davon später mehr.