Ein ganz besonderes Konzert stand am 15. März an. An diesem Tag erschien das neue, zweite Album von Männi, welches den klangvollen Namen "Mir tut alles weh" trägt. So ein Release muss natürlich gefeiert werden, und dafür hatte sich der Musiker etwas Besonderes einfallen lassen. So gab es kurz vor der Veröffentlichung des Albums einen Aufruf auf facebook. Demnach solle die Releaseparty an einem geheimen Ort nahe Aachen stattfinden. Weitere Infos erhielt, wer per Mail sein Interesse bekundete. Das klang spannend, und klar wollten meine Freundin und ich mehr wissen.
So kam es dann, dass wir uns an jenem Freitagabend auf den Weg in ein nettes Wohnviertel einer unserer Nachbarstädte machten, wo in der Garage eines Freundes von Männi die Releaseparty stattfand. Bald hatte sich die Garage, die im übrigen eher ein ziemlich cool eingerichteter Freizeitraum war, ordentlich gefüllt. Für Getränke war gesorgt, man wechselte ein paar Worte mit Gastgeber und Musiker und freute sich auf den bevorstehenden Abend.
Highlight der Releaseparty war natürlich das Konzert, das Männi gab. Die Stimmung in dem kleinen Raum kochte von Anfang an. Die meisten Besucher hatten sicher die Chance genutzt, das Album vorzubestellen und es so ein paar Tage vor dem offiziellen Release erhalten, sodass nun auch bei den neuen Songs ordentlich mitgesungen werden konnte. Bei einem der Songs, "Alles hier", wurden auch Videoaufnahmen gemacht, die hoffentlich später einmal als Musikvideo das Licht der Öffentlichkeit erblicken werden. Und natürlich hatte der Gastgeber das Exklusivrecht, sich am Ende die letzte Zugabe zu wünschen. Viel zu schnell war das Konzert dann aber auch wieder vorbei, schließlich konnte und wollte man die Nerven und die Gutmütigkeit der Nachbarn auch nicht strapazieren. Grund zum Trübsal Blasen gab es aber keinen, denn die Party war sicher noch lange nicht vorbei.
Ich denke jedenfalls, dass dies für alle Anwesenden ein Abend war, den sie so schnell nicht vergessen werden. Das können wir gerne beim nächsten Album wiederholen! :P
Wacken - dieser Name klingt in den Ohren von Freunden härterer Klänge nach dem gelobtem Land. Auch ich habe schon seit meiner Teenagerzeit davon geträumt, einmal dorthin zu fahren - geklappt hat es aber nie, und seit acht Jahren ist das große Sommerfestival eh aus dem Rennen, weil es zeitlich stets mit meinem Lieblingsfestival, dem in einer ganz anderen Szene ebenfalls legendären Castlefest, zusammenfällt. Doch im Februar bot sich nun tatsächlich die Möglichkeit, es einmal nach Wacken zu schaffen. Seit drei Jahren findet dort nämlich noch ein zweites Festival statt, das Wacken Winter Nights. Es handelt sich dabei um ein viel kleineres Festival als die große Sommeredition, und der Schwerpunkt liegt deutlich mehr auf Mittelalter und Folk Metal, was meinem Musikgeschmack sowieso sehr entgegen kommt.
Freitag Morgen machten wir uns zu viert mit dem Auto auf den Weg. Die Fahrt von Rheine aus nahm natürlich einiges an Zeit in Anspruch, aber mit guter Musik (Heilung!) und guter Gesellschaft ließ sich das schon problemlos meistern. Die Verkehrlage meinte es auch nicht schlecht mit uns, sodass wir wie geplant in den Mittagsstunden an unserer gebuchten Wohnung in einem Dorf etwa eine halbe Stunde von Wacken entfernt ankamen. Die Besitzer des Hauses, in dem wir die Wohnung hatten, erwiesen sich als sehr nett und auch die Wohnung war so schön, dass man dort auch gerne einen längeren Urlaub verbracht hätte. Unsere Pläne waren aber natürlich etwas andere, sodass wir uns nur flott einrichteten und uns dann auf den Weg gen Wacken machten.
Das kleine Örtchen war mir vom ersten Moment an sympathisch. Alle dort - Festivalbesucher, Bewohner, Ordner - waren superfreundlich und gut gelaunt, die Stimmung erwartungsvoll. Selbst das Wetter hatte beschlossen, für dieses besondere Wochenende mal eben eine Art Vorfrühling einzuläuten. Beste Bedingungen also! Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg vom Parkplatz zum Gelände - ein langer, langer Weg, der uns besonders auf den abendlichen Heimwegen noch ganz schön quälen sollte. xD
Am Einlass erhielten wir unsere Bändchen sowie einen Goodie Bag. Dieser war gefüllt mit allerhand netten und nützlichen Sachen wie Kugelschreiber, Feuerzeug oder Halsbonbon gegen Heiserkeit vom Mitgröhlen. Leider war der Gurt etwas kurz, sodass es nicht ganz so einfach war, sich das Teil irgendwo festzumachen - wohl dem, der einen Gürtel hatte, an den er das Ding hängen konnte.
Auf dem Festivalgelände angekommen, machten wir erstmal eine Runde, um uns einen Überblick zu verschaffen. Das Gelände war überschaubar, aber schön. Die größten, überdachten Bühnen trugen wohlklingende Namen wie Ice Palace und Theatre Of Grace. Die Mystic Woods Bühnen mussten wir eine ganze Weile suchen, da wir nicht damit gerechnet hatten, dass es sich gar nicht um Bühnen im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um lauschige Plätzchen nahe der Bäume auf dem Gelände handelte.
Musikalisch fanden wir unser Zuhause für dieses Wochenende aber im Wesentlichen im Ice Palace, einem riesigen Zirkuszelt mit der größten Bühne des Festivals. Schon am Freitag konnte sich das Line Up dort sehen lassen. Die verrückten Norweger von Trollfest schafften wir zeitlich leider nicht mehr und während des folgenden Auftritts von Arkona erkundeten wir lieber das Gelände, aber danach waren wir eigentlich nicht mehr aus dem Zelt zu bekommen. Am frühen Abend spielten dort Heilung, eines der absoluten Highlights dieses Festivals und auch insgesamt einer der Hauptgründe, Wacken in diesem Jahr endlich zu besuchen. Diese Band ist live ein derartiges Erlebnis, ihre Musik so einzigartig, das muss man einfach mal gesehen haben! Weiter ging es dann mit den Finnen von Turisas, die sich auch schnell als sehr stimmungsvolle Liveband erwiesen. Im Anschluss blieb uns kurz Zeit, dem Theatre Of Grace einen Besuch abzustatten, doch beim Auftritt von Bannkreis war leider keine Chance mehr auf einen Platz. Selbst der Platz vor dem Zelt mit der Bühne war voll mit Menschen, die einen Blick auf das neue Projekt von Subway To Sally-Sänger Eric Fish erhaschen wollten. Auf den Headliner dieses Abends, Korpiklaani, hatten wir uns im Vorfeld alle gefreut, doch deren Auftritt wurde leider die große Enttäuschung des Wochenendes. Ich habe die Band schon mehrere Male live gesehen, die Auftritte waren stets großartige, wilde Parties - doch an diesem Abend war es einfach nur furchtbar langweilig. Die Band hatte sich aus irgendeinem Grund entschieden, sämtliche Hits aus dem Programm zu nehmen und auf neuere und auch ältere, weniger bekannte Songs zu setzen - was bei einem feierwütigen Festivalpublikum, welches ja nicht nur aus Hardcorefans der Band besteht, aber einfach nicht funktionierte. Der Funken sprang nicht über, der Raum vor der Bühne leerte sich zusehends. Auch wir räumten irgendwann enttäuscht das Feld. Das war ein Auftritt, welcher der Band so gar nicht gerecht wurde und ihr sicher wenig neue Freunde beschert hat.
Auch am Samstag verbrachten wir den Hauptteil unserer Zeit wieder im Ice Palace, angefangen mit dem nachmittäglichen Auftritt der Folk Metal Band Vogelfrey, die mit einem durchweg coolen, sympathischen und unterhaltsamen Auftritt überzeugte. Im Anschluss wurde es dann düster mit dem epischen Pagan Metal von Moonsorrow. Die Band kannte ich vorher nur flüchtig, der Sound überzeugte mich aber auf ganzer Linie. Die Finnen haben das eben drauf mit dem Metal. ;) Eluveitie im Anschluss mauserten sich jedoch ganz schnell zu meinem musikalischen Tageshighlight. Der Auftritt, den sie an diesem Tag in Wacken hinlegten, war der Beste der Schweizer, den ich bisher miterleben durfte. Ein Hit folgte dem nächsten, Sound und Stimmung waren gewaltig. Ein richtig, richtig gutes Konzert! Headliner an diesem Abend waren Saltatio Mortis, die wir uns jedoch nicht mehr ansahen.
Ehe wir es uns versahen, war auch schon der letzte Festivaltag angebrochen. Dieser wurde im IcePalace mit The O'Reillys and the Paddyhats fulminant mit Irish Folk Punk eröffnet. Die gute Laune konnte man dann auch gleich beibehalten, als nächstes standen nämlich Feuerschwanz auf der großen Bühne. Deren Auftritt hatte ich gar nicht in Gänze sehen wollen, aber es war einfach so lustig, dass wir im Endeffekt doch ziemlich bis zum Schluss dort blieben. Danach ging es dann flott weiter ins Theatre Of Grace, um die letzte Gelegenheit wahrzunehmen, die Dänen von Huldre live zu erleben. Diese gaben beim Wacken ihr Abschiedskonzert. Ich muss ja zugeben, dass mich die Folk Metal Band um Sängerin Nanna Barslev auf CD nie so ganz überzeugen konnte, die verwandten reinen Folk-Projekte Asynje und Gny waren mir immer lieber. Aber live auf der Bühne erwies sich die Band als durchaus erfreuliches Erlebnis und ich war froh, diese lezte Möglichkeit genutzt und dem Auftritt eine Chance gegeben zu haben. Viel zu schnell nahte dann aber auch schon das Ende des Festival-Wochenendes. Dieses kam in Form von meiner Lieblingsband Faun, was für mich natürlich einen perfekten Abschluss bildete. Und auch wenn man auf den ersten Blick meinen könnte, Faun und Wacken würden denkbar schlecht zusammenpassen, wurde die Band hervorragend angenommen. Auch gestandene Metalheads zeigten sich sichtlich begeistert vom Auftritt der Band. Ein schöneres Ende hätte zumindest ich mir für unseren Wacken-Ausflug nicht vorstellen können!
Obwohl mein Bericht nun irgendwie den Eindruck erweckt, wir hätten nur vor der Bühne des IcePalace geklebt, ist das natürlich gar nicht wahr. Das Festival fing jeden Tag erst zu sehr angenehmer Zeit gegen Mittag oder gar erst am frühen Nachmittag an, sodass uns einiges an Zeit blieb, ausgiebig zu frühstücken und dann noch das Örtchen Wacken zu erkunden. So besuchten wir natürlich die bekannten Wacken-Skulpturen und statteten dem Wacken Store sowie dem Wacken Outlet einen Besuch ab und deckten uns mit allerlei Souvenirs ein. Neben dem quasi obligatorischen T-Shirt besitze ich nun auch eine Wacken-Schneekugel, einen großen Einkaufbeutel sowie eine Packung Wacken-Kaffee. Und zu unserem großen Entzücken gibt es in Wacken sogar so eine Memodaillen-Maschine. Das sind diese Dinger, in denen man ein 5-Cent-Stück plattkurbelt und so daraus ein Andenken herstellt. Für die Dinger bin ich ja tatsächlich immer zu haben. :D
Und auch auf dem Gelände bekamen wir selbstverständlich nicht nur das Programm auf den großen Bühnen mit. Bei der Old Village Chapel und den beiden Mystic Woods-Spielstätten trafen wir auch immer wieder auf die unterschiedlichsten Bands. Neben alten Bekannten wie Trollfaust, der Pressgëng und MacCabe & Kanaka durften wir dort auch spannende neue Musik entdecken. So zum Beispiel die verrückten kalifornischen Piraten von The Dread Crew Of Oddwood oder die Münsteraner von Dragol, die mich mit ihrer spannenden, atmosphärischen Performance irgendwo zwischen Musik, Rollenspiel und wirklich düsterem Märchen auf sehr positive Weise ein bisschen an die frühen Sachen von Goethes Erben erinnert haben.
Dragol
Wie man diesem laaangen Bericht wohl unschwer entnehmen kann, haben wir wirklich so einiges erlebt bei unserem ersten Besuch in Wacken. Auch wenn es sich beim Wacken Winter Nights um ein deutlich kleineres Event handelt als beim großen Bruder im August, hat sich die weite Anfahrt in meinen Augen auf ganzer Linie gelohnt. Musik und Sound waren klasse, die Größe sehr angenehm. Alle Beteiligten Künstler, Mitarbeiter und Besucher wirkten durchweg entspannt und gut gelaunt, was dem Festival eine klasse Atmosphäre verschaffte. Und wer weiß, vielleicht geschieht ja irgendwann mal ein kleines Wunder und es tut sich die Möglichkeit auf, auch im Sommer nochmal wiederzukommen. Bis dahin ist es aber in jedem Fall schön zu wissen, dass auch in den sonst eher festivalarmen Wintermonaten ein lohnender Grund besteht, dem beschaulichen Wacken einen Besuch abzustatten!
Das Konzertjahr begann 2019 spät für mich. Den ganzen Januar war nichts los, dafür stand am 03. Februar ein heißersehnter Termin an. Fjørt gaben sich an diesem Tag in ihrer Heimatstadt Aachen die Ehre und schlossen ihre Südwärts-Tournee ab.
Der Musikbunker war bereits im Voraus ausverkauft gewesen und so war es auch schon gut voll, als die Vorband die Bühne betrat. We Never Learned To Live aus Brighton heizten dem Publikum gut ein. Auf die Ohren gab es hier soliden Post-Hardcore, der ziemlich gut ankam. Definitiv ein guter Opener für diesen Konzertabend!
In der Umbaupause stieg dann die Spannung. Auch noch die letzten Lücken im ausverkauft immer ordentlich vollen Musikbunker füllten sich. Dennoch gelang es uns (wir = zwei Frauen, ergo: im Rahmen eines Konzertes dieses Genres unterdurchschnittlich klein xD) dieses Mal, einen Platz zu ergattern, bei dem wir wenigstens ein bisschen was von der Bühne sahen. Das war schonmal sehr erfreulich, denn beim Letzten Auftritt der Band in der Kaiserstadt 2016 hatten wir diesbezüglich ziemliches Pech gehabt.
Als es dann endlich los ging, dauerte nicht lange, bis der Laden kochte. Fjørt bewiesen einmal wieder, was für eine großartige Liveband sie sind und das Publikum zeigte seine Liebe durch extreme, lautstark bewiesene Textsicherheit und den Willen, einfach vom ersten Ton des Konzerts an bis zum Ende einfach nur zu eskalieren.
Das Set von Fjørt bestand natürlich schwerpunktmäßig aus Songs der aktuellen Platte Couleur, von denen einige, wie beispielsweise "Eden" frenetisch bejubelt wurden. Doch auch die älteren Songs der Band wurden zum Glück nicht vergessen. Neben einigen Stücken vom Vorgänger "Kontakt" schafften es mit "Valhalla" und "D'accord" auch zwei Stücke vom ersten Langspieler der Band ins Programm. Gut angenommen wurden sie alle, was ja auch kein Wunder ist, da man sich in Fankreisen wohl weitestgehend einig ist, dass es bei Fjørt eigentlich keine Stücke gibt, die qualitativ nach unten ausbrechen würden. So wurde dieses Konzert dann auch mehr al eineinhalb Stunden sowohl von den Musikern auf der Bühne als auch von ihren Fans uneingeschränkt zelebriert.
Doch bei allem Willen zu feiern kam auch der Inhalt nicht zu kurz. Mit Songs wie "Raison" und "Paroli" positionierte sich die Band, unterstützt durch entsprechende Ansagen, wieder klar und deutlich gegen rechts - was man ja gerade in der heutigen Zeit leider wieder nicht laut und oft genug tun kann. Bassist und Sänger David Frings äußerte sich zudem noch überaus kritisch zu einer Angelegenheit, die alle Liebhaber von Party-, Musik- und Untergrundkultur in Aachen dieser Tage bewegt. Kurz vor dem Konzert hatte es für diese Szene nämlich einmal wieder einen herben Rückschlag gegeben, als einer Ruhestörungs-Klage aus der Nachbarschaft des Musikbunkers stattgegeben wurde, was zu massiven Einschränkungen im weiteren Betrieb des Venues geführt hat. Damit ist nun wieder einmal eine der wichtigsten Institutionen für alternative Musik in Aachen akut bedroht.
Nach über eineinhalb Stunden, in denen Band und Publikum Vollgas gegeben hatten, ging das Konzert von Fjørt nach mehreren Zugaben dann zu Ende. Aufgeheizt und verschwitzt zerstreute sich die Menge langsam. Auch wir machten uns bald auf den Heimweg, noch lange mit diesem euphorischen Gefühl in uns, wie man es nur nach einem wirklich großartigen Konzert hat. Mit so einem gewaltigen Knall kann in Zukunft gerne jedes Konzertjahr beginnen!
Das neue Jahr begann mit einem Tagesausflug nach Hannover. Uns hatte mal wieder die Lust überkommen, einen neuen Zoo zu entdecken. NRW haben wir diesbezüglich schon seit Jahren abgegrast (obwohl wir natürlich auch die dortigen Zoos gerne mehrmals besuchen), und so fiel unsere Wahl auf die niedersächsische Landeshauptstadt. Diese war von unserem Startpunkt in Münster aus noch bequem als Tagestrip mit dem Zug zu erreichen, und der Zoo dort wirkte auch wie ein reizvolles Ziel.
Der Erlebnis Zoo Hannover verspricht seinen Besuchern eine Weltreise an einem Tag. Entsprechend ist der Zoo in verschiedene Regionen gegliedert. Die Kontinente der Welt lassen sich dabei ebenso erkunden wie die niedersächsische Landschaft. In den Sommermonaten lockt auch noch die Sambesi-Bootsfahrt, auf die wir im Januar natürlich leider verzichten mussten. Allerdings ließ sich Afrika natürlich auch wunderbar zu Fuß erkunden.
Im Zoo gab es allerhand weite Landschaften zu erkunden
Für mich persönlich war ein besonderes Highlight der Besuch Yukon Bays. Liebevoll wie eine kleine, kanadische Hafenstadt arrangiert, fand hier auch die Robbenshow statt, die wir uns natürlich nicht entgehen ließen.
Bei der Robbenshow
Aber auch insgesamt fiel die Gestaltung der Gehege und Wege sehr positiv auf. Überall gab es liebevolle Details zu entdecken, die Tiere hatten große und abwechslungsreiche Lebensräume. Es gab überall Punkte, von denen aus man die Gehege gut einsehen und ohne störende Gitter fotografieren konnte, die Tiere hatten aber natürlich auch immer Rückzugsmöglichkeiten. Also alles ganz so, wie man es sich von einem modernen Zoo wünscht!
Entspannter Wolf
Von der Größe her war der Zoo in Hannover für uns ziemlich perfekt. Er war weder zu groß noch zu klein, man konnte an einem Tag alles sehen, ohne irgendwann in Hektik ausbrechen zu müssen. Einzig für einen Besuch des 360° PanoramasAmazonien von Yadegar Asisi, welches zur Zeit neben dem Zoo gastiert und wofür man auch Kombitickets hätte erwerben können, blieb uns am Ende keine Zeit mehr.
Doch nun genug der Worte, einen Zoo sollte man anschauen - darum gibt es hier abschließend lieber noch ein paar Impressionen von meinem Zoobesuch:
Auch die einheimische Tierwelt wurde angemessen präsentiert - Bauernhof-Feeling bei den Schafen
Ich liebe es, Vögel zu fotografieren - und in Hannover ging das vielerorts auch ohne Profi-Equipment ganz wunderbar!
Die beiden Gesellen hatten sich einen etwas ungewöhnlichen Lieblingsplatz ausgesucht
Bleibt abschließend nur zu sagen, dass wir einen sehr schönen Tag im Erlebnis Zoo Hannover hatten und ganz sicher gerne wiederkommen werden!
Veranstaltungen, die mit Lichtern und Illuminationen jeglicher Art spielen sind im Moment schwer in Mode und schießen gefühlt wie Pilze aus dem Boden. Eine weitere solche Veranstaltung feierte im vergangenen Winter ihre Premiere im tiefsten Westen Deutschlands. Dort lockte der Haldenzauber die Massen nach Hückelhoven auf die Millicher Halde. Die Abraumhalde aus der Zeit des Kohleabbaus in der Region verwandelte sich für mehrere Wochen nach Einbruch der Dunkleheit in ein wahrhaft zauberhaftes Märchenland.
Am Tag meines Besuchs war trotz mäßigen Wetters der Andrang gewaltig. Die Veranstaltung war in der ganzen Umgebung bereits lange im Voraus großzügig beworben worden, und die zu diesem Zeitpunkt bereits eingegangenen ersten Erfahrungsberichte machten neugierig, den Haldenzauber live zu erleben. So reihten wir uns ein in die lange Schlange Wartender aller Altersklassen.
Am Einlass musste man sich dann entscheiden: der reguläre Weg nach oben führte über eine lange (wirklich lange) Treppe. Wer nicht gut zu Fuß oder einfach faul war, konnte aber auch den Pendelbus nehmen. Wir entschieden uns für die Treppe. Manch einen ließen wir auf dem steilen Weg nach oben keuchend hinter uns. Oben angekommen machten wir uns gleich auf den Weg.
Anders als beispielsweise bei den Herbstlichtern im nahgelegenen Jülich, bewegte man sich beim Haldenzauber nicht frei durch die Gegend, sondern folgte einem Rundweg. Dieser führte einen vorbei an den unterschiedlichsten Illuminationen. Viele der Figuren waren dabei aus der Natur gegriffen: Leuchtende Eulen schwebten über unseren Köpfen, Fuchs und Eichhörnchen versteckten sich zwischen den Bäumen, ein majestätischer Hirsch überragte uns alle. Es war wirklich ein wenig, als wäre man in einem Zauberwald direkt in einem alten Märchen gelandet. Auf einer Lichtung gab es außerdem noch eine kleine Lichtshow.
Durch den großen Besucherandrang musste man manchmal etwas warten, bis man eine der Figuren in Gänze betrachten konnte, doch insgesamt hielt sich das echt im Rahmen. Der Rundgang war eigentlich auch nicht besonders lang, doch trotzdem hatte man am Ende das Gefühl, eine ganze Menge toller Eindrücke gesammelt zu haben.
Ich war von dieser ersten Auflage des Haldenzaubers jedenfalls wirklich angetan. Die illuminierten Figuren waren alle wunderschön und passten super in das Setting der mit Bäumen bewachsenen Halde. Umso mehr freut es mich, dass die Veranstaltung in 2019 in die zweite Runde gehen soll. Vom 29. November bis zum 05. Januar des nächsten Jahres soll es wieder so weit sein.
Ein kleines Manko gibt es jedoch: Hückelhoven ist nicht der Nabel der Welt, die Millicher Halde liegt selbst von der Stadt aus betrachtet abgelegen und der ÖPNV in der Gegend ist dürftig, insbesondere in den Abendstunden. Mit anderen Worten: wer wie ich kein Auto besitzt, ist ziemlich ausfgeschmissen. Hätte mich nicht eine Freundin mit Auto mitgenommen, wäre es mir quasi unmöglich gewesen, die Veranstaltung zu besuchen, obwohl sie nicht weit von meinem Zuhause entfernt stattfand. Einen Shuttleservice - natürlich auch bezahlt - beispielsweise zum Bahnhof Hückelhoven-Baal, fände ich darum eine großartige Sache.
Ich hatte Dortmund nach der German Comic Con kaum verlassen, als es am nächsten Tag schon wieder zurück dorthin ging. Dieses Mal war mein Ziel jedoch der Phantastische MittelalterlicheLichter-Weihnachtsmarkt im Fredenbaumpark. Als die Veranstaltung vor einigen Jahren noch in Telgte stattfand, haben meine Freunde und ich in der Vorweihnachtszeit fast dort gewohnt, doch seit dem Umzug nach Dortmund sind die Besuche leider viel seltener geworden. So sollte es an diesem 2. Dezember auch unser einziger Besuch für 2018 bleiben.
Es lockten wieder einmal unsere Lieblingspiraten von Ye Banished Privateers. Seit ein paar Jahren ist es gute Tradition, dass die Schweden auf dem MPS-Weihnachtsmarkt aufspielen und als ganz besonderes Schmankerl jedes Jahr ein neues, piratiges Weihnachtslied mitbringen. Das alleine schon ist immer einen Besuch wert. Nach Hits wie "Henry Morgan's Coming To Port" oder "OhCannonball" beglückte die Band uns in diesem Winter mit "Ring The Bells". Das Ganze war jedenfalls wieder ein großer Spaß - und wer weiß, wenn die Tradition fortgesetzt wird, haben wir vielleicht in ein paar Jahren die erste Piraten-Weihnachtsplatte der Welt vorliegen, die unser aller Weihnachtsfest musikalisch sicher sehr bereichern wird! :P
Zwischen den Konzerten blieb reichlich Zeit, um das Gelände zu inspizieren. Viel hatte sich nicht verändert. Für gutes Essen war wie üblich alleorten gesorgt, von Hanffladen bis gebrannte Mandeln war für jeden Geschmack, Hungergrad und Geldbeutel etwas dabei. Auch wer sich neu mittelalterlich einkleiden wollte oder auf der Suche nach dem einen oder anderen neuen Schmuckstück war, musste nicht lange suchen. Wem es kalt wurde, der konnte sich in einem Zelt aufwärmen oder sich mit einem alkoholischen oder auch alkoholfreien Heißgetränk eindecken.
Trotzdem fällt es mir, insbesondere während des Tages, jedes Mal wieder schwer, dem Gelände etwas abzugewinnen. Und ich weiß, dass es vielen, die sich noch an Telgte erinnern, ähnlich geht. Der Aufbau des Marktes ist weitestgehend unromantisch quadratisch, praktisch gut, wenig mittelalterliche Matten gegen den Schlamm inklusive. [Und ja, ich zähle zu den Puristen, die sich nie über den Schlamm beschwert, sondern ihn als gegeben hingenommen haben. Einige meiner schönsten MPS-Erlebnisse endeten mit nassen Füßen, versauten Schuhen und Schlamm bis zu den Knien ^^]. Das Zelt hat für mich zu viel Oktoberfest-Charakter, unangenehm alkoholgeschwängerte Luft und zu hoher Lautstärkepegel treiben mich in der Regel nach zwei Minuten rückwärts wieder hinaus. Die Bühne im Infield hingegen empfinde ich als zu groß für den Anlass. Tja, offenbar werde ich alt und trauere lieber jahrelang den guten alten Zeiten hinterher, anstatt mich irgendwann mal an die Neuerungen zu gewöhnen. ;)
Im Dunkeln entfaltet der PLWM dann endlich mal seinen vielgelobten Charme. Die Nacht verdeckt die unschönen, pragmatischen Bauelemente und zahlreiche Kerzen und Lichter im Wasser und an den Ständen sorgen doch noch für etwas Romantik und Mittelalter-Flair. Insbesondere der Blick über den See ist wirklich jedes Mal wieder beeindruckend.
Insgesamt hatten wir jedenfalls einen recht netten Tag auf dem Phantastischen Mittelalterlichen Lichter-Weihnachtsmarkt in Dortmund. Da es nicht besonders kalt war, konnte man es ganz gut länger draußen aushalten, und durch das Bühnenprogramm ist die Veranstaltung, die mir persönlich mittlerweile sonst stark auf ein Mainstream-Publikum zugeschnitten scheint, auch für Szeneanhänger immer noch einen Besuch wert. Und gerade in der dunklen Jahreszeit gibt es ja sonst auch eher wenige Anlässe, sich in mittelalterlichem Rahmen zu treffen.
So im Nachhinein betrachtet weiß ich gar nicht mehr, welcher Teufel uns geritten hat, die GermanComic Con in Dortmund ausgerechnet am Samstag zu besuchen. Zuvor waren wir mit dem Sonntag als Besuchstag immer sehr gut gefahren. Aber man soll ja alles mal ausprobieren. Also trafen wir uns am Samstag, den ersten Dezember, wie gewohnt eine Stunde nach Beginn der Veranstaltung in Dortmund am Hauptbahnhof und machten uns mit der U-Bahn auf den Weg zur Westfalenhalle.
Der Einlass war recht schnell bewältigt und obwohl es natürlich voll war, kamen wir eigentlich ganz gut voran. Wir bestaunten - natürlich! - den gewaltigen X-Wing Nachbau von Z Montagen, in dem man sich auch fotografieren lassen konnte.
Must-see für Star Wars Fans
Sehr sehenswert war aber auch die Lego-Ausstellung. Dort gab es große und kleine Legomodelle zu entdecken. Ein genauerer Blick lohnte sich, denn es versteckte sich das eine oder andere lustige Detail in den liebevollaufgebauten Szenen. Ob als Fan von Phantastischen Tierwesen oder von Doctor Who, nach dem Besuch hatte man plötzlich selber wieder Lust, sich ein neues Legoset zuzulegen oder die alten Steinchen aus dem Keller zu holen und einfach mal wieder loszulegen!
Newt Scamanders Koffer aus kleinen Steinchen
Natürlich gab es auch wieder allerhand Möglichkeiten, sein Geld loszuwerden, sowohl bei den anwesenden Künstlern als auch bei den Händlern. Im Gegensatz zum Vorjahr, wo es damit traurigerweise einmal ziemlich mau aussah, konnte man in diesem Jahr auch wieder bei den Comics fündig werden. Filmfreunde fanden außerdem auf der großen Filmbörse ein großes Angebot.
AT-AT Amigurumi - ich wünschte, ich könnte auch mehr häkeln als einen Topflappen xD
Auch waren selbstverständlich zahlreiche Stars anwesend, allen voran natürlich Chuck Norris, der so freventisch bejubelt wurde, dass man es durch die halbe Halle hören konnte. Wir statteten an jenem Tag Maude Hirst (bekannt als Helga aus Vikings) einen kurzen Besuch bei ihrem öffentlichen Panel ab und erhaschten bei der Autogrammstunde einen kurzen Blick auf Anthony Head, der sich seit seiner Zeit als Buffys Wächter Mr. Giles optisch tatsächlich kaum verändert hat.
Auffällig war an jenem Tag auch die hohe Dichte kreischender Teenies. Diese waren wohl im Wesentlichen dem Ruf zum ersten deutschen Nickelodeon Slimefest gefolgt, dessen illustre Gäste allen der Schulzeit Entwachsenen weitestgehend unbekannt schienen, bei ihrer jungen Zielgruppe aber bestens ankamen.
Im Laufe des Tages wurde es natürlich immer voller, was irgendwann anstrengend wurde. Wir entschieden uns also, unsere Einkäufe zu tätigen (gar nicht mal so viele eigentlich) und vor Veranstaltungsende das Feld zu räumen. Meine Ausbeute an jenem Tag bestand aus unerwartet vielen neuen Klamotten (Ein Attack On Titan Hoodie, ein Gryffindor-Shirt und ein Doctor Who-Shirt) und der entzückenden "Ich bin dein Kater"-Postkarte von TinyTami. Die lustige Winterfell-Postkarte gab es gratis beim Stand von Lappan, wo gerade das Buch "Game Of Cartoons" beworben wurde.
Genau mein Humor :D
Tja, und auf dem Weg von der Halle zur U-Bahnstation passierte dann das, was wir bei unseren sonst so sorgfältigen Planungen nicht miteinbezogen hatten und was selbst Chuck Norris höchstpersönlich nicht hätte entschärfen können: Im nahgelegenen Stadion war das Fußballspiel von Borussia Dortmund zu Ende gegangen. Fußballfans und Züge, das ist, wie wohl jeder regelmäßige Bahnfahrer weiß, eine unheilige Kombination. Es bedeutet Stress, Lärm und Dreck für alle, die mit diesem Sport nichts am Hut haben, und es bedeutet immer saftige Verspätungen. Und so war es auch an diesem Tag. Wir kapitulierten und ließen sich die Fußballfans alleine um die ersten Bahnen prügeln (was diese auch leidenschaftlich taten). Die sonst knapp zehnminütige Fahrt zum Hauptbahnhof kostete uns so fast eine Stunde und zahlreiche Nerven. Und wir beschlossen, nie, nie, nie wieder die GermanComic Con in Dortmund an einem Samstag zu besuchen, denn so ging ein eigentlich sehr schöner, wenn auch ziemlich anstrengender Tag denkbar unerfreulich zu Ende.
Am 30. November wurde ich mit einem zweiten Besuch bei Michael Patrick Kelly zum Wiederholungstäter. Meine Freundin hatte sich die Tickets für das Konzert zum Geburtstag gewünscht und ich hatte die Ehre, sie zu dem bereits lange im Voraus ausverkauften Auftritt begleiten zu dürfen. Diesmal führte uns die Reise nach Düsseldorf, in die Mitsubishi Electric Halle.
Anders als im Sommer am Kölner Tanzbrunnen handelte es sich diesmal um ein bestuhltes Konzert und unsere Plätze fanden wir im soliden Mittelfeld. Statt eines Banners zierte ein Bildschirm den Bühnenhintergrund. Während wir auf den Beginn des Konzerts warteten, zierte diesen der schlichte, aber irgendwie stylishe weiße Fingerabdruck auf schwarzem Grund, wie man ihn auch auf dem Merch zum "iD"-Album findet.
Als es losging freute ich mich, dass ich dieses Mal besser vorbereitet war und auch das eine oder andere Lied mitsingen konnte. Musikalisch gab es einen schönen Querschnitt durch das bisherige Schaffen Michael Patrick Kellys als Solokünstler, wobei natürlich seine bekannten Hits wie "ShakeAway" oder "Bigger Life" nicht fehlen durften. Aber auch treue, langjährige Kelly Family Fans kamen auf ihre Kosten, als der Musiker den Bandklassiker "An Angel" anstimmte.
Neben der enthusiastischen Bühnenshow Michael Patrick Kellys und seiner Liveband, wurde auch der Bildschirm im Bühnenhintergrund immer wieder mit in den Auftritt einbezogen und ergänzte diese um einige wirklich schöne Anblicke. So zogen beispielsweise zu den Klängen von "Requiem" Bilder früh vestorbener Musiker vorbei, was die andächtige Stimmung des Songs sehr gut unterstrich. Einzig die Tatsache, dass das Konzert bestuhlt war, sorgte hin und wieder für ein wenig Irritation und einige Spannungen im Publikum. Manch einen hielt es bei den lebhafteren Stücken einfach nicht auf dem Stuhl, oftmals zum Verdruss der Reihen dahinter. Insgesamt war und blieb die Stimmung im Publikum aber fröhlich und ausgelassen, viele Fans konnten alles mitsingen und taten das auch gerne und lautstark. Auch Michael Patrick Kelly schien wieder bester Laune zu sein und bewies einmal mehr seine Qualitäten als Livemusiker.
Besonders beeindruckend fand ich persönlich den Einsatz einer Friedensglocke zum Mark Forster Cover "Flüsterton" sowie die dazugehörige Schweigeminute. Die Idee dahinter: so wie im Krieg Kirchenglocken eingeschmolzen und zu Waffen verarbeitet wurden, wurde hier dieser Prozess umgedreht, um aus eingeschmolzenen Waffen eine riesige "Peace Bell" zu formen. Und der Klang ebenjener Glocke läutete nun am Ende des Lieds eine Schweigeminute ein. Eine wahrhaft symbolträchtige Aktion, die wohl von allen Anwesenden intensiv erlebt wurde - denn wenn so viele Menschen gemeinsam eine Minute schweigen, ist das ein wahrer Gänsehaut-Moment, der lange im Gedächtnis bleibt.
Wie das so ist mit schönen Erlebnissen, gehen sie dann doch irgendwann einmal zu Ende. So auch dieses Konzert von Michael Patrick Kelly. Der Alltag hatte uns dann auch viel zu schnell wieder, als man uns als zwei der Letzten aus dem Foyer kehrte und wir uns in den kilometerlangen Stau von der Halle weg einreihten. Was blieb war die Erinnerung an einen wunderbaren Konzertabend, welche uns noch die ganze Heimfahrt angenehm begleitete.
Nach dem denkwürdigen Konzertabend mit Unzucht war ich ja nun zufällig gerade in der Stadt, als am 24. November die Comic- und Mangaconvention in Münster stattfand. Klar, dass ich mir diese Chance nicht entgehen ließ. Gemeinsam mit einer Freundin machte ich mich also mit dem Bus auf nach Hiltrup - einen Teil von Münster, den ich in den Jahren, in denen ich in der Stadt gelebt habe, noch nie betreten hatte.
Dank Handynavi war die Stadthalle, in der die Convention stattfand, auch recht schnell gefunden. Bei den sehr freundlichen Menschen am Einlass schnell das schmale Eintrittsgeld bezahlt, waren wir bereit, uns ins Getümmel zu stürzen.
Natürlich war die Con von der Größe her nicht mit ihren großen Verwandten wie der Dokomi oder der German Comic Con zu vergleichen, aber sie hatte eine durchaus angenehme Größe. Im Erdgeschoss stellten im Wesentlichen Händler aus, während eine Etage weiter oben die Zeichner und andere Kreative zu finden waren. Man konnte sich überall gut bewegen, aber es wirkte auch nicht zu leer oder schlecht besucht. Auch gab es einige interessante Produkte zu entdecken und die Preise waren fair. Insbesondere unter den anwesenden Künstlern gab es einige Neuentdeckungen, die ich noch nicht von anderen Conventions kannte.
Klassischerweise beende ich meinen Post mit meiner Ausbeute des Tages:
Meine entzückende dicke Katze <3
Und wieder einmal habe ich es geschafft, mir keine Visitenkarte geben zu lassen, und das Programm gibt zur Wiederauffindung einzelner Künstler leider auch wenig her, sodass ich nun nicht mehr zuordnen kann, bei wem ich den Block und das Lesezeichen gekauft hab. -.- Wer mich erhellen kann, immer gerne, denn natürlich würde ich den Künstler gerne verlinken.
Zusammenfassend kann ich jedenfalls sagen, dass mir die Comic- und Mangaconvention in Münster gut gefallen hat. Es war eine eher kleine Convention, bei der man die Möglichkeit hatte, neue Künstler zu entdecken, die aber auch genug für Freunde von Fanmerch jeglicher Art zu bieten hatte. Die Mitarbeiter waren überaus freundlich, die Stimmung entspannt und fröhlich. Wenn sich die Gelegenheit bietet, komme ich gerne wieder.
Es gibt Tage, da sollte man das Haus einfach nicht verlassen. Der 23. November schickte sich an, ein ebensolcher zu werden. Die Tickets für das Unzucht-Konzert waren schon lange gekauft, die Vorfreude war da, ich saß im Zug Richtung Münster - und dann ging alles schief. Zuerst war da die Nachricht auf meinem Handy, von meiner Begleitung für diesen Abend. Oder eben auch nicht mehr, denn in dieser Nachricht sagte sie mir für den Abend ab. Sie kränkelte etwas und in der nächsten Woche für den Unterricht fit zu sein war ich wichtiger. Ich weiß, sowas muss man respektieren, und irgendwann ändern sich bei den meisten Menschen die Prioritäten in Richtung Seriösität, aber... das hatte es noch nie gegeben und ich war doch ein wenig, nun, nennen wir es mal verstimmt. Und dann war da noch die Sache mit der Bahn, die anfing rum zu zicken, und zwar so richtig. Und das Finale der Geschichte: ich kam mit Kraft und Nerven am Ende und nur durch die freundliche Unterstützung ebenjener Begleitung, die mir zuvor abgesagt hatte auf die allerletzte Sekunde am Skaters Palace an.
Allein machte ich mich auf den Weg nach drinnen, in den kleinen Raum des Skaters Palace, von dessen Existenz ich vorher ehrlich gesagt noch nicht einmal gewusst hatte. Die Vorband, JohnnyDeathshadow, hatte gerade die Bühne betreten und begann, dem gut gefüllten Raum ordentlich einzuheizen. Ich war doch recht gespannt auf die Band, die ich zuvor nur von der großartigen Zusammenarbeit mit Start A Revolution ("Gangnam Style - Badass Version" - wer's noch nicht kennt, unbedingt anschauen!) kannte. Die Jungs kamen an diesem Abend sehr sympathisch rüber und schwupps, hatte sich meine Laune schon ein klitzekleines Bisschen gebessert.
In der Umbaupause hatte ich dann endlich Gelegenheit, mir einen vernünftigen Platz zu suchen. Ich landete links von der Bühne auf einer Art Empore, was sich als super Platz herausstellen sollte. Die Unzucht schaffte es dann recht bald, meinen Abend doch noch zu retten. Dem energiegeladenen Auftritt der Band konnte ich mich ebenso wenig entziehen wir den grundsympathischen und unterhaltsamen Ansagen oder der richtig gelungenen Songauswahl. Insgesamt herrschte an diesem Abend eine für Münsteraner Verhältnisse regelrecht ekstatische Stimmung, die ansteckend wirkte.
Obwohl Unzucht an jenem Abend natürlich hauptsächlich ihr neues Album "Akephalos" vorstellten, erfreuten sie ihr Publikum auch mit beliebten Bandklassikern wie "Unzucht" oder "Kleine geileNonne". Und da das Konzert so gut angenommen wurde, darf man ja vielleicht sogar darauf hoffen, dass die Band eines Tages als eine von wenigen sogar noch ein zweites Mal nach Münster kommt. Mehr derartig gute Konzerte würden dieser Stadt jedenfalls eindeutig guttun.
Am 18. November war es wieder einmal Zeit für ein weiteres Konzert im beschaulichen SchlossZweibrüggen in Übach-Palenberg. Es war bereits die 45. Veranstaltung des ortsansässigen Vereins der Freunde der Kammermusik und stand diesmal zu meiner großen Freude wieder einmal ganz im Zeichen des Irish Folks.
Eingeladen waren an diesem Abend Oirfia. Die aus sieben Mitgliedern bestehende Gruppe besteht bereits seit 2007 und ist in der Euregio rund um Aachen verwurzelt. Gegründet wurde sie von der Harfenistin Gaby Sous. Das Konzert an diesem Abend stand unter dem Motto "Mit keltischer Musik durchs Jahr".
Die musikalische Reise begann, passend zur Jahreszeit, ganz gemächlich mit dem Stück "NoëlNouvelet". Es folgte eine spannende Reise quer durch die vielfältige Welt der irischen Volksmusik. Da gab es bekanntere Stücke wie "As I Roved Out" oder "Monaghan Jig", die wohl den Meisten Freunden dieser Musik geläufig sind, aber auch seltener gehörte Stücke. So fanden sich im Set beispielsweise mehrere Stücke des blinden Komponisten und Harfenisten Turlough O'Carolan, der vor Allem für seine Planxtys - seinen Gönnern gewidmeten Liedern - bekannt ist und auch einige schottische und sogar englische Melodien hatten ihren Weg in das Set gefunden.
Oirfia hatten an diesem Abend allerhand unterschiedlichste Instrumente mitgebracht. Keltische Harfe, Flöten,Violine, Cello, die irische Rahmentrommel Bodhrán sowie ein Hackbrett machten das Konzert zu einem klanglich sehr vielschichtigen Erlebnis. Auch der Gesang von Sängerin MichaelaBeylebens trug einiges zu diesem gelungenen Abend bei. Sehr sympathisch war außerdem, dass es während des Konzerts immer wieder Erläuterungen zu den Stücken, ihren Komponisten sowie den verwendeten Instrumenten gab. Das musikalische Highlight des Konzerts war für mich persönlich die wunderschöne Interpretation des Traditionals "Siúil A Rún", doch auch andere Stücke entfalteten in der Interpretation durch Oirfia ihren ganz eigenen Reiz, so zum Beispiel das verspielte "MonaghanJig" oder das melancholische "To Drive The Cold Winter Away". Bei manchen der lebhafteren Stücke fiel es richtiggehend schwer, still auf seinem Platz sitzen zu bleiben.
Als Oirfia sich schließlich verabschiedeten, ließen sie ihr Publikum sichtlich beschwingt und zufrieden zurück. Im Anschluss machten auch noch viele Gebrauch von der Möglichkeit, sich ein Andenken an diesen Abend in der Form einer CD mitzunehmen - mich selber natürlich eingeschlossen. Wer würde sich auch nicht gerne an einen so schönen Abend zurückerinnern wollen?
So, da ist es mal wieder ziemlich lange viel zu ruhig gewesen auf meinem kleinen Blog. Die Berichterstattung hinkt noch immer irgendwo Ende des letzten Jahres hinterher (was zugegebenermaßen jetzt auch nicht so furchtbar motivierend ist xD) und die Liste an Dingen, die ich noch schreiben wollte, wird länger und länger. Doof nur, dass mir irgendwie auch noch immer was dazwischen kommt. Mein Hauptproblem: 30 Jahre schlechte Körperhaltung fordern so langsam ihren Tribut, weswegen ich in letzter Zeit längeres Sitzen am PC nach Möglichkeit vermieden habe. Der großartige Männi hat unlängst eine Single veröffentlicht, die meinen Zustand nach einiger Zeit am Schreibtisch ganz gut zusammenfasst... ;)
Doch Spaß bei Seite, es gab auch noch ein konkretes Ereignis, welches mich doch ziemlich mitgenommen hat. Im letzten Monat mussten wir Swiffer, mein geliebtes, kleines Kaninchen, einschläfern lassen. 2012 hatte ich den Kleinen mit meinem verstorbenen Vater beim Beerenpflücken im Wald gefunden. Jemand hatte ihn ausgesetzt - wie seine Chancen als schneeweißes Kaninchenbaby dort gestanden hätten, mag sich nun jeder selbst ausmalen. Einige Jahre später wurde Swiffer krank, eine Blasenentzündung machte eine Operation notwendig, der aufgrund von Komplikationen bei der Wundheilung eine weitere OP folgte. Die Neigung zu Blasenproblemen blieb, später kam noch eine Nierenschwäche hinzu. In der Folge wurden wir Beide Stammgäste bei unserer absolut großartigen Tierärztin. Mehrere Jahre lang waren wir wöchentlich dort, damit der Swiffer weiterhin ein möglichst langes, schönes Leben haben könnte.
In all dieser Zeit habe ich immer gehofft, dass er eines Tages einfach friedlich würde einschlafen dürfen - obwohl natürlich immer die Angst bestand, dass ihn eines seiner gesundheitlichen Probleme irgendwann einholen würde. Doch am Ende kam es ganz anders: Am 2. Mai entdeckte ich nach meinem Feierabend, das etwas nicht in Ordnung ist. Meine Mutter und ich holten den Swiffer aus seinem Stall - er war gerade erst aus seinem Winterquartier wieder in seinen heißgeliebten Außenstall gekommen - und entdeckten die Maden. Sofort ging es wieder auf zu unserer Tierärztin, gerade mal zwei Tage nach dem letzten Routinebesuch, aber es war zu spät. Die Maden hatten sich schon ihren Weg in die inneren Organe gesucht. Es war ein schrecklicher Anblick, den ich wohl nie vergessen werde. Und es ging alles so furchtbar, furchtbar schnell. Das Einzige, was wir noch tun konnten, war dem Kleinen weiteres Leid zu ersparen und ihn zu erlösen.
Nicht das Neuste, aber wohl für immer mein Lieblingsfoto von Swiffer
Ich war fix und fertig, und erhlich gesagt treibt es mir auch jetzt, über einen Monat später, noch die Tränen in die Augen, das alles hier so zu schildern. Als wir nach Hause kamen an jenem Abend dämmerte es schon, wegen der Maden mussten wir Swiffer aber natürlich dennoch sofort beerdigen. Er ruht jetzt in unserem Garten unter dem Apfelbaum, gleich neben seiner ehemaligen Gefährtin Polly. Und er hinterlässt ein ganz schönes Loch. Noch immer ertappe ich mich dabei, wie ich im Supermarkt nach den Kohlrabi-Blättern schaue, die er so gerne gefressen hat oder mich Dienstags vor unserem fast schon rituellen, wöchentlichen Tierarzt-Termin frage, ob ich nicht eigentlich noch wo hin müsste, ob ich nicht irgendwas vergessen habe.
Tja, und nun ist dieser kleine Beitrag, in dem ich eigentlich nur ein kurzes Lebenszeichen von mir geben wollte, irgendwie zu einer Elegie ausgeartet. Naja, jetzt wisst ihr jedenfalls, was los war und dass dieser Blog keineswegs verwaist oder aufgegeben ist. Nur wie gewohnt ein wenig langsam. Aber wie sagt man so schön: Gut Ding will Weile haben. In diesem Sinne, vielleicht schaffe ich die letzten Weihnachtsmarkt-Berichte ja noch vor dem nächsten Schneefall! :P