Mittwoch, 31. Juli 2019

Ein paar Impressionen aus dem GaiaZoo Kerkrade

Der Frühling ist immer eine besonder schöne Zeit für Zoobesuche. Man kann dabei wunderbar die ersten warmen Tage genießen und den Tieren dabei zuschauen, wie sie das gleich tun. Außerdem ist es natürlich die Zeit des Nachwuchses bei den Tieren, was auch immer wieder eine Freude ist.

Mich verschlug es Anfang Mai einmal wieder in den nah gelegenen GaiaZoo im niederländischen Kerkrade. Ausführlicher beschrieben habe ich den Zoo bereits bei einem vorherigen Besuch (s. hier), darum belasse ich es heute auch bei ein paar Frühlingsimpressionen - auch wenn es zugegebenermaßen doch ein eher regnerischer Frühlingstag war ;)  

Frühlingsgefühle bei den Halsbandsittichen
Die Kamele genießen die Sonne
Dem Uhu war es noch zu früh am Tag

Dienstag, 30. Juli 2019

Saisoneröffnung West: Das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum Dortmund

Ende April wurde es endlich wieder Zeit, die Gewandung aus dem Schrank zu befreien und die Mittelaltersaison zu eröffnen. Wie schon in so vielen Jahren zuvor, geschah das bei mir auch in diesem Jahr wieder auf dem Mittelalterlich Phantasie Spectaculum im Dortmunder Fredenbaumpark. Diesmal waren sogar mal wieder zwei Tagesbesuche drin, einer am Samstag, einer am Mittwoch - also sowohl am ersten, als auch am letzten Tag der Veranstaltung.

Vom Samstag, dem 27. April, habe ich tatsächlich so gar keine Bilder mitgebracht. Das einzige Konzert, welches ich mir an diesem Tag ganz angesehen habe, war das erste Konzert von Versengold. Es war schön, die Band nach ziemlich langer Zeit einmal wieder live sehen zu dürfen und sie stellten sogar schon ein wenig Material vom mittlerweile veröffentlichten, neuen Album "Nordlicht" vor. Da ich nunmal keine Bilder habe, es aber so viel neues Versengold-Videomaterial gibt, welches ich hier auf meinem kleinen Blog noch gar nicht geteilt habe, nutze ich die Chance mal:


Ansonsten nutzten wir viel unserer Zeit dafür, über das Gelände zu spazieren, Stände zu schauen und mal hier und da einen Blick zu riskieren. Ein bisschen Cultus Ferox hier, ein wenig Mr. Hurley & die Pulveraffen dort. Und nach mehreren Jahren Abstinenz gaben wir auch Saltatio Mortis nochmal eine Chance. Wie nostalgisch sich das anfühlte, zumal wir gerade mitten in das Set klassischer Marktlieder der Band hereinplatzten! Hier hätte ich auch wirklich gerne mal wieder Fotos gemacht, denn die neuen Bühnenoutfits machen im Einsatz wirklich was her. Leider standen wir aber so hoffnungslos weit hinten, dass ich es nicht mal probiert habe. Kein Wunder, dass wir uns manchmal wehmütig an die Zeit erinnern, wo man noch problemlos so weit nach vorne kam, dass man sich vor dem Trommelstock von Lasterbalk dem Lästerlichen in Acht nehmen musste! :D



Meinen zweiten Besuch am 1. Mai machte ich mit einer anderen Begleitung, und für unseren Besuch gab es im Wesentlichen einen Grund: Ye Banished Privateers! Diese zeigten sich an jenem Tag mal wieder ein Höchstform, sodass wir natürlich mit Freuden alle Sets der Band besuchten.


Praktischerweise hatten wir an diesem Tag sogar freien Eintritt, da wir zu Jahresbeginn Gisis Aufruf gefolgt waren und in Münster alte Plakate vom Weihnachtsmarkt abmontiert hatten, in einer sehr regnerischen Nacht-und-Nebelaktion, die wir wohl noch unseren immaginären Enkeln erzählen werden. :P Diese Plakate waren jedenfalls an diesem Tag unser Eintritt, weswegen wir das gesparte Geld gleich in etwas leckeres zu Essen investieren konnten.

Ansonsten machten wir noch einen kleinen Abstecher zu Heavysaurus. Dieses Phänomen wollten wir uns einfach mal mit eigenen Augen ansehen, hat man doch im Moment auf dem MPS das Gefühl, sie seien im Moment das ganz große Ding. So waren auch an diesem Mittwochnachmittag zahlreiche Familien mit ihren Kindern, aber auch ganz normale MPS-Besucher der Einladung der Dinos (und des Drachen) gefolgt. Die Stimmung unter den Kindern schien auch super zu sein, aber wir stellten doch recht bald fest, dass wir mal so gar nicht die Zielgruppe sind, fühlten uns folglich fehl am Platz und traten den Rückzug an. Nach dem Konzert, das bekamen wir zufällig mit, standen die Musiker in ihren sicher nicht besonders bequemen Kostümen, noch stundenlang an ihrem Merchzelt und ermöglichten so wirklich jedem Kind (und natürlich den kindgebliebenen Erwachsenen) ein Foto mit ihnen zu machen. Hut ab für so viel Fanfreundlichkeit!

Alles in allem waren es mal wieder zwei sehr nette Tage auf dem MPS in Dortmund.

Montag, 29. Juli 2019

Konzertbericht: Accept & The Orchestra Of Death in Wuppertal

Ein Konzert der etwas anderen Art durfte ich am 20. April in der Historischen Stadthalle in Wuppertal erleben. In dem wunderschönen Gebäude, welches sich im Laufe vieler Jahre so langsam zu einer meiner absoluten Lieblings-Konzertlocations gemausert hat, gaben sich an jenem Samstagabend Accept & The Orchestra Of Death die Ehre.

Ich muss zugeben, dass ich mich an diesem Abend auf ganzer Linie überraschen ließ. Natürlich hatte ich schon einmal von Accept gehört - wer würde im deutschen Metal schon um diesen Namen herumkommen? - aber einen speziellen Klang verband ich mit der Band im Vorfeld nicht. Meine Mutter hatte das Konzert gewählt, und ich bin musikalisch ja erstmal für alles offen. Meine einzige Einmischung bestand in der Platzwahl, sodass wir auch an diesem Abend meine bevorzugten Plätze auf der Empore einnahmen. Ich sollte das vielleicht nicht verraten, da ich ja selber dort sitzen will, aber: die Aussicht über die herrliche Halle ist von dort fantastisch, probiert es doch mal aus ;)

Irgendwann ging dann die Show los, und mein erster Eidruck war schonmal sehr positiv. Das Orchestra Of Death machte seinem Namen optisch alle Ehre, traten sie doch in eleganten Anzügen mit Skelett-Umriss auf. Das sah zugegebenermaßen ziemlich cool aus. Musikalisch gab es eine ungewöhliche Mischung aus Accept-Songs und klassischen Stücken zu hören. Hier muss ich mich nun als totaler Stümper outen, der weder Ahnung von Accept, noch von Klassik hat. Folglich kann ich auch keine Titel nennen, obwohl mir einige der klassischen Stücke immerhin vom Hören bekannt waren. Aber auch ohne Ahnung kann ich sagen, dass beides zusammen zwar eine recht spezielle, aber durchaus spannende und gut zu hörende Mischung ergab. Auch die Stimmung im Publikum, das im Wesentlichen älter war als ich, war sehr gut. Theoretisch also alles Bestens.

Nur leider, und nun wird es sehr subjektiv, wurde der Abend für mich trotzdem keiner, an den ich mich vor allem augrund der tollen Musik immer wieder gerne erinnere. Wer sich nur für die Rezension interessiert, kann jetzt gerne aufhören zu lesen, denn jetzt folgt nur noch mein äußerst persönliches Dilemma das Abends. Es ist nämlich so: wenn ich erstmal ein Konzertticket hab, dann geh ich da auch hin. Auch wenn ich aus dem letzten Loch pfeife, wie an diesem Abend. Ich hatte nämlich einen fürchterlichen Husten, und möglicherweise auch ein klitzekleines bisschen Fieber. Und wie jeder weiß, ist klassische Musik ja eine eher leise Angelegenheit, Husten hingegen eine ziemlich laute. Das führte dann dazu, dass ich den Großteil des Abends nur damit beschäftigt war, die Hustenanfälle möglichst bis zum nächsten Applaus oder zur nächsten lauten Passage zu unterdrücken. Eine schwierige Kunst, die einen den Spaß an einem Konzert doch ein wenig verleiden kann, wie ich feststellen musste. ^^

Trotz der für mich widrigen Umstände werde ich dann Abend mit Accept & The Orchestra Of Death sicher wohlwollend im Gedächtnis behalten. Mittlerweile liegt auch eine CD hier, die mir endlich eine nähere Auseinandersetzung mit der Band ermöglichen soll. Auf dass ich beim nächsten Mal wenigstens ein paar Songbeispiele nennen kann und somit auch eine würdigere Rezension verfassen kann.

Hörprobe:


Sonntag, 28. Juli 2019

Konzertbericht: Avantasia in Oberhausen

Von der German Comic Con Spring Edition in Dortmund ging es am Abend des 14. Aprils gleich weiter zur nächsten Veranstaltung. Tobias Sammet's gewaltiges und außergewöhnliches Musikprojekt Avantasia gastierte nämlich an jenem Abend in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen.

Am Bahnhof von Oberhausen traf ich mich mit meiner Mutter, mit der ich das Konzert besuchen wollte (und die mich seinerzeit überhaupt erst auf Avantasia aufmerksam gemacht hatte), und wir machten uns auf den Weg zur Arena. Der Einlass dauerte wegen der mittlerweile arg verschärften Sicherheitsauflagen bei derartigen Großveranstaltungen zwar eine ganze Weile, verlief aber insgesamt sehr routiniert und problemlos. Drinnen angekommen, blieb immer noch genug Zeit, sich mit Essen, Trinken und Merch zu versorgen und dann in aller Ruhe seine Plätze zu suchen. Wir genossen die Show von einem Sitzplatz links der Bühne. Obwohl es natürlich immer etwas ungewöhnlich ist, ein Metalkonzert im Sitzen zu sehen, war der Ausblick von dort super.

Meine Erwartungen an dieses Konzert waren im Vorfeld wirklich hoch gewesen, und sie wurden nicht enttäuscht! Tobias Sammet erwies sich wenig überraschend von der ersten Sekunde an als totale Rampensau, der sein Publikum in minutenschnelle im Griff hatte. Schon alleine seine supersympathischen Ansagen an jenem Tag waren Gold wert und mussten wohl noch den grummeligsten Skeptiker für ihn einnehmen. Und dann natürlich das, weswegen wir alle gekommen waren: die Musik! Avantasia ist ja nun so ein Projekt, das hält man entweder für ganz große Klasse und auf ganzer Linie ungewöhnlich, oder man hält es ebenso innbrünstig für vollkommen überbewertet. Klar, welche Ansicht an jenem Abend im Publikum herrschte, folglich war auch die Stimmung vom ersten Ton an ausgezeichnet.

Obwohl auf der Tour ja das gerade erschienene, neue Album "Moonglow" vorgestellt wurde, fanden auch zahlreiche ältere Stücke ihren Weg auf die Bühne, deren Erscheinungsbild im Übrigen eine absolute Augenweide war! Die Liste der Gastsänger wich ziemlich ab von der des aktuellen Albums, doch trotzdem passte alles auf ganzer Linie. Magnum-Frontmann Bob Catley war dabei, voller Energie wie immer, aber auch Geoff Tate von Queensrÿche, Eric Martin von Mr. Big, Ronnie Atkins und Jørn Lande. Allesamt machten sie einen großartigen Job, wirkten spielfreudig und gingen auf das Publikum zu. Richtig beeindruckend fand ich auch Sängerin Adrienne Cowan. Zunächst scheinbar "nur" als Backgroundsängerin auf der Bühne, bewies sie im Laufe des Konzerts eine beeindruckende Stimmgewalt.

Die Songauswahl in Oberhausen war ebenfalls sehr gelungen, alte und neue Stücke hielten sich die Waage und fügten sich äußerst harmonisch aneinander. Das wunderschöne neue "The Raven Child" fand ebenso seinen Platz wie das mitsingfreundliche "Avantasia", das epische "The Scarecrow" passte ebenso gut in das Set wie das von vielen Fans etwas kontrovers betrachtete Flashdance-Cover "Maniac". Sogar das Steigerlied wurde zur großen Freude der in Oberhausen natürlich in großer Zahl anwesenden Ruhrpottler angestimmt. Am Ende erwartete die Fans dann auch noch eine ausgiebige Zugabe, wobei sich zum allerletzten Song noch einmal alle Musiker gemeinsam auf der Bühne sammelten. Nach mehr als dreieinhalb (!) Stunden Spielzeit fand so ein atemberaubendes Konzert sein fulminantes Ende.

Mögen die Spötter noch so greinen, Tobias Sammet hat mit Avantasia etwas ganz Besonderes geschaffen, was auf der Bühne erst seine ganze Dynamik entfaltet. Lang lebe diese Metal-Oper!

Hörprobe:


Samstag, 27. Juli 2019

Convention light: Die German Comic Con Spring Edition + Weekend Of Hell

Für den Tag nach dem Enter Shikari-Konzert hatte ich mir so einiges vorgenommen. Zunächst einmal stand ein Abstecher zur German Comic Con Spring Edition auf dem Programm. Also hieß es: früh aufstehen und dann nichts wie ab nach Dortmund!

Dort traf ich mich am Bahnhof mit einer Freundin und es ging gemeinsam weiter zum Messegelände Westfalenhalle. Dier German Comic Con fand dort bereits seit Jahren statt, doch am 13. & 14. April wurde zum ersten Mal auch noch eine Spring Edition durchgeführt. Klar wollten wir uns das anschauen. Das Parallel verlaufende Weekend Of Hell, für das man nochmal extra hätte Eintritt zahlen müssen, ließen wir dabei links liegen, da keinen von uns Horror sonderlich interessiert.

Leider ist mein Resümee dieses Tages jedoch eher durchwachsen. Wir zählen zu jenen Leuten, die hauptsächlich auf Conventions gehen, um zu Shoppen und sich neue Veröffentlichungen und Bilder der anwesenden Künstler anzusehen. Die Stargäste lassen wir meist links liegen, keiner von uns findet Freude an einem teuren Autogramm, für das man sich ewig in einer Schlange anstellen muss - aber jedem, wie es ihm gefällt, nicht wahr? Bisher war das aber auch nie ein Problem, wir kamen trotzdem immer voll auf unsere Kosten.

Recht bald stellte sich jedoch heraus, dass die Spring Edition der German Comic Con doch deutlich kleiner war als die reguläre Edition im Winter. Hinzu kam, dass wir uns an viele der Stände noch ziemlich genau von unserem letzten Besuch erinnerten. Folglich waren wir relativ schnell durch und es gibt diesmal auch keine Ausbeute zu präsentieren, ebenso wenig andere Fotos...

Ziemlich enttäuscht waren wir auch, als wir feststellten, dass sich die Filmbörse, durch die wir sonst immer ganz gerne durchgestöbert hatten, bei dieser Auflage auf dem Gelände des Weekend Of Hell befand. Dieses Problem löste sich am Nachmittag jedoch ganz von selbst, als es plötzlich keine Kontrollen mehr zwischen den beiden Veranstaltungen gab. Diese Chance nutzen wir ganz dreist und huschten mal kurz rüber. Außer der Filmbörse bestätigte sich jedoch unser Verdacht, dass sich das Weekend Of Hell für uns nicht gelohnt hätte. Eigentlich wäre ich sogar recht verärgert gewesen, wenn ich dafür bezahlt hätte, zumal man dann später ja irgendwie doch einfach so rüber gehen konnte... o.O

Charlie Sheen, den Stargast des Tages, verpassten wir tatsächlich bei seinem Bühnenpanel - dafür haben wir irgendwie ein besonderes Talent - aber so tragisch fand das eigentlich auch keiner von uns Beiden... 

Irgendwann, nachdem wir schon eine Zeit eher ziellos durch die Gegend gelaufen waren, beschlossen wir dann, dass es Zeit zum Rückzug war. Da ich danach noch zu einem Konzert wollte, war ich zwar ganz froh, dass ich mich nun doch nicht um ein Schließfach für meine Einkäufe kümmern musste, aber eine leichte Unzufriedenheit blieb irgendwie doch zurück.

Fazit dieses GCC-Besuchs: Bei der großen Con im Dezember bin ich mit Freuden wieder mit dabei, aber bei der Spring Edition 2020 bin ich mir da absolut nicht so sicher, dafür wurde mir in diesem Jahr eindeutig zu wenig geboten... Mal schauen, ob da noch irgendwelche Argumente auftauchen, die mich vom Gegenteil überzeugen.

Konzertbericht: Enter Shikari in Köln

Wie ich ja schon vor einiger Zeit berichtet habe, habe ich mich auf dem vergangenen Vainstream Festival in Münster ziemlich heftig in die britische Post-Hardcore Band Enter Shikari verguckt. Entsprechend aufgekratzt war ich, als im Sommer dann eine Deutschland-Tour angekündigt wurde und sich herausstellte, dass der Halt in Köln sogar noch an einem denkbar perfekten Samstag Abend stattfinden sollte. So überredete ich kurzerhand meine ahnungslose Freundin mich zu begleiten. Zum Glück sagte sie auch ohne Kenntnis der Band schnell zu (wofür ich sehr dankbar bin, denn das ist nicht selbstverständlich ♥), sodass wir Mitte August noch Tickets ergattern konnten, bevor das Konzert kurze Zeit später ausverkauft meldete.

Acht Monate lange Wartezeit später war es dann so weit und wir begaben uns am 13. April nach Köln. Die Parkplatzsuche gestaltete sich als beschwerlich, sodass wir uns nach mehreren vergeblichen Runden durch Ehrenfeld schließlich auf eines der teuren Parkhäuser einließen. Trotzdem liefen wir noch eine ganze Weile bis zur Live Music Hall und auch die Garderobe fraß nochmal einiges an Zeit. Zum Glück hatten wir Verzögerungen mit eingeplant und enterten so die Halle quasi zeitgleich mit den ersten Tönen des Supports Flash Forward, der irgendwie vor der offiziellen Anfangszeit begann. Obwohl es während des Auftritts der Band folglich noch nicht sehr voll war, vermochte sie doch das anwesende Publikum zu fesseln und kam insgesamt sehr sympathisch rüber.


Mit As It Is gab es später sogar noch einen zweiten Support. Als die britische Band um Sänger Patty Walters die Bühne betrat, fühlte ich mich optisch doch sehr an die große Zeit des Emos vor etwa 15 Jahren erinnert und musste ziemlich herzlich lachen, als der Frontmann sich und seine Mannen augenzwinkernd mit den Worten "We're a band called My Chemical Romance" ankündigte. Offenbar war ich wohl nicht der erste, dem die Ähnlichkeit zwischen dem heutigen Patty Walters und dem damaligen Gerard Way irgendwie recht deutlich ins Auge stachen. Auch eine musikalische Ähnlichkeit ließ sich nicht ganz leugnen. Die Musik von As It Is war eingängig, die Show fesselnd - für mich eine schöne musikalische Neuentdeckung!


Dann war es auch schon Zeit für den Headliner des Abends. Objektiv betrachtet dauerte der Bühnenumbau gar nicht so lange, aber man merkte bald die erwartungsvolle Spannung, die sich im ganzen Publikum breitmachte und die das Warten qualvoll lang erschienen ließ. Umso ekstatischer war der Jubel, als Enter Shikari dann endlich die Bühne betraten. Als die Band loslegte, war das Publikum von der ersten Sekunde an voll dabei. Bis in die hinteren Reihen wurde getanzt, gemosht, gesungen und es gab wohl niemanden, den die Energie dieses Auftritts kalt gelassen hätte. Die Setlist war extrem vielseitig, sowohl neue Fans als auch Freunde der Musik aus den Anfangstagen der Band kamen auf ihre Kosten. Das hymnische, perfekt zum Mitsingen geeignete "The Sights" war ebenso vertreten wie Klassiker a la "Mothership" und "Sorry, You're Not A Winner". Extrem tanzbare Nummern wie "Rabble Rouser", "...Meltdown" oder "Anaesthesist" waren genauso dabei wie ruhige Töne in Stücken wie "Gap In The Fence" oder dem von mir heiß und innig geliebten "Airfield". Auch die Band ging auf der Bühne sichtlich ab, Sänger Rou Reynolds zerschmiss beim Tanzen sogar sein Glas und schnitt sich daran, worauf man ihm zu seiner Enttäuschung nur noch ein Neues aus Plastik geben wollte, was für einige Erheiterung um ihn herum sorgte.

Obwohl Enter Shikari ein wirklich langes, ausgefülltes Set spielten, kam das Ende mal wieder viel zu schnell. Doch natürlich ließ das aufgeheizte Publikum die Band nicht ohne Zugabe verschwinden. Zunächst kam Sänger Rou alleine zurück auf die Bühne und gab eine Soloversion von "Take My Country Back" zum Besten, die dem Song eine ganz andere Grundstimmung verpasste als der Albumversion. Im Anschluss kamen aber auch seine Bandkollegen noch einmal zurück, um sich schließlich mit den beiden Hits "Juggernauts" und "Live Outside" endgültig zu verabschieden.


Vollkommen verschwitzt, ziemlich aufgekratzt und glücklich zerstreute sich die Menge langsam. Wer noch nicht genug hatte, machte sich auf den Weg zum nahegelegenen Club YUCA, wo sich Enter Shikari im Anschluss noch die Ehre eines DJ-Sets ihres Shikari Sound Systems gaben. Für uns jedoch endete der Abend an dieser Stelle, schließlich stad noch eine längere Heimfahrt bevor. Das Konzert, das Enter Shikari an diesem Abend gegeben haben, werde ich jedenfalls nicht so schnell vergessen und es hat, wenn das überhaupt noch möglich ist, nur dazu geführt, dass ich diese Band noch mehr schätzen gelernt habe. Hoffentlich dauert es nicht so lange bis zur nächsten Tour, denn da möchte ich unbedingt wieder dabei sein!

Samstag, 13. Juli 2019

Babyzeit im Tierpark Aachen

Egal, wie alt man ist - ein Ausflug in Zoo oder Tierpark an einem sonnigen Tag ist immer wieder eine schöne Sache. Besonders im Frühling, der Zeit der Tierbabys, machen meine Freunde und ich gerne solche Ausflüge. Um Ostern herum verschlug es uns in diesem Jahr in den Aachener Tierpark. Wir besuchten die Ziegen im Streichelzoo, genossen die Wärme bei einem Eis am parkeigenen See und hatten einfach eine tolle Zeit. Da ich schon einmal recht ausführlich über den Aachener Tierpark geschrieben habe (siehe hier), belasse ich es heute bei diesen wenigen Worten und lasse nun lieber die Bilder sprechen. Hier also ein paar Impressionen aus dem Tierpark:

Zunächst waren da natürlich die entzückenden Jungtiere:

Immer wieder herzallerliebst: kleine Ziegen

Auch flauschige Küken fand man schon

Dieser kleine Kerl lebte sogar in einem österlich dekorierten Gehege

Aber natürlich besuchten wir auch die erwachsenen Tiere wieder von Herzen gern

Einige von ihnen präsentierten sich an jenem Tag wie gemalt

Ich schätze mich wirklich glücklich, so nah an dem Ort, an dem ich lebe, einen so schönen Tierpark und damit ein tolles Ziel für spontane Ausflüge zu haben. Natürlich ist es dort an schönen Wochenendetagen voll, aber man findet eigentlich immer auch Ecken, an denen man seine Ruhe haben kann. Besonders der See eignet sich dafür hervorragend. Ein Spaziergang um diesen ist immer sehr schön, und da es entlang des Weges um ihn herum nur wenige Gehege gibt, ist es dort in der Regel eher leer.

Donnerstag, 11. Juli 2019

Endlich wieder Meer sehen - Tagestrip nach Norddeich

Es gibt Zeiten, da hat man einfach das Gefühl, man müsse dringend mal raus. Woanders hin, an die frische Luft, etwas Neues sehen. Bei mir und auch bei so einigen Leuten in meinem näheren Umfeld manifestiert sich dieses Gefühl gerne in der Aussage, dass man doch wirklich mal wieder ans Meer müsse. Anfang April haben eine Freundin und ich diesem Impuls dann einfach mal spontan nachgegeben und uns mit dem Zug für einen Tagesausflug auf den Weg nach Norddeich gemacht.


Anfang April klingt jetzt nicht nach der optimalen Zeit für eine solche Aktion, aber wir hatten wirklich hervorragendes Wettes und konnten dazu noch davon profitieren, dass es aufgrund der Jahreszeit nicht überlaufen war.


Es wurde ein wirklich herrlicher Tag. Wir schauten ausgiebig aufs Wasser, das in der Sonne funkelte, ließen uns den Wind um die Nasen wehen, sammelten Muscheln und erkundeten die Souvenirlädchen. Einzig das mit dem Mittagessen gestaltete sich nicht ganz so wie erhofft - irgendwie machen sämtliche Restaurants in der Stadt - zumindest in der Nebensaison - erst gegen Abend auf. So landeten wir schließlich in einem Asia-Imbiss. Obwohl das nicht ganz das war, was wir uns erhofft hatten, war es keine unglückliche Wahl. Das Personal war sehr freundlich, die Preise günstig, das Essen lecker. Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, an diesem Tag die asiatische Speisekarte links liegen zu lassen und stattdessen Backfisch zu bestellen. Irgendwas mit Fisch gehört für mich bei einem Tag am Meer schon irgendwie dazu. Meine Freundin, die keinen Fisch verträgt, war aber auch mit den Asianudeln äußerst zufrieden.


Als kleines Highlight fügten wir unserem Besuch in Norddeich noch einen Abstecher zur örtlichen Seehundstation hinzu. Dort gab es auch um diese Jahreszeit schon einige Fundtiere, die betreut wurden. Vom inneren der Station konnte man einen Blick auf sie werfen, auch die Arbeit der Pfleger wie beispielsweise die Zubereitung der Mahlzeiten konnte durch eine Glasscheibe beobachtet werden. Ansonsten beherbergt die Seehundstation ein sehr informatives, kleines Museum. Dort konnte man unter anderem lernen, was die Robben und Seehunde in ihrer Existenz bedroht (die Antwort lautet natürlich mal wieder: der Mensch in allen seinen Erscheinungsformen), was für weite Strecken die Tiere zurücklegen, und noch vieles mehr. Spaßig war auch eine Leinwand, an der man Infos zum Lebensraum der Tiere durch Handbewegungen erscheinen lassen konnte. Ich kann jedem, den es mal nach Norddeich verschlägt, einen Besuch sehr ans Herzen legen. [Off topic: Kurz nach meinem Besuch begegnete mir die Station übrigens ulkigerweise in Buchform wieder, bei der Lektüre des Mangas "Whispering Blue" des deutschen Künstlerduos Chasm. Ich habe die Station in den Zeichnungen sofort wiedererkannt und mich unheimlich gefreut. Überhaupt kann ich den Manga sehr empfehlen, wenn ihr euch für Boys Love mit Substanz erwärmen könnt.]


Zeit, um noch den Sonnenuntergang über dem Meer zu erleben, blieb uns bei unserem Ausflug am Ende leider keine mehr. Dafür wir die Heimfahrt dann doch zu lang, und wir waren eigentlich irgendwann auch zu müde. Doch schon beim langsamen Ausrollen aus dem Bahnhof Norddeich-Mole waren wir uns einig: das müssen wir bald mal wiederholen!


Dienstag, 9. Juli 2019

Lichterglanz am Schloss - Münster leuchtet

Illuminationen aller Art im öffentlichen Raum sind momentan ganz ohne Zweifel im Trend. Auch das westfälische Münster lud Anfang April wieder zu einer solchen Veranstaltung ein. Direkt hinter dem Schloss im Botanischen Garten fand dort "Münster leuchtet" statt. Da ich zufällig für das Wochenende in der Stadt war, stattete ich dem Event am 05.04. mit einer Freundin einen Besuch ab.


Leider muss ich sagen, dass wir nicht so ganz glücklich wurden. Die Veranstaltung war durchaus schön gemacht, Kerzen waren auf dem Boden zu Bildern und Schriftzügen gelegt worden, Bäume erstrahlten mystisch angestrahlt. Der Mittelpunkt und das Highlight bildete aber natürlich das Schloss, welches in verschiedenen Farben angeleuchtet wurde und von dem auch immer wieder Details mit Licht in den Fokus gesetzt wurden. Ein kleines Rahmenprogramm gab es auch, am stimmungsvollsten und spannendsten hier eindeutig die Lesungen von Katja Angenent. Hier gab es gruselige und mysteriöse Begebenheiten aus dem Münsterland zu hören, stilvoll vorgetragen an einem geheimnisvoll beleuchteten toten Baum.


Soweit, so gut. Was war es also, was uns an diesem Abend irgendwie unzufrieden machte? Nun, im Wesentlichen das Preis-Leistungs-Verhältnis. Unseren ersten Rundgang hatten wir in unter zehn Minuten beendet, nach einem zweiten Rundgang beschlossen wir, uns noch eine Bubble Waffle zu gönnen, um das Gelände nicht gleich wieder zu verlassen. Das fanden wir, im Hinblick auf knapp 10 Euro Eintritt, offen gestanden beide ziemlich mager. Am Gelände lag es definitv nicht, dieses hätte von der Größe einiges mehr hergegeben. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass wir von vergleichbaren Veranstaltungen wie den fantastischen Herbstlichtern in Jülich zu verwöhnt sind. Natürlich kann man nicht erwarten, dass für eine Veranstaltung, die nur an einem Wochenende stattfindet, ähnlich viel Aufwand betreiben wird wie für eine, die über mehrere Wochen hinweg offen ist, aber wie bereits gesagt: hier stimmte einfach das Verhältnis nicht.


Mein Fazit zu "Münster leuchtet" fällt also leider ziemlich durchwachsen aus. Eine durchaus schöne, kleine Veranstaltung, aber in meinen Augen leider deutlich überteuert. Zu diesen Konditionen würde ich persönlich den Ausflug bei einer kommenden Auflage nicht wiederholen.

Montag, 8. Juli 2019

Filmvorstellung: Weil Du nur einmal lebst - die Toten Hosen auf Tour

Ende März lockte mich einmal wieder ein Film mit Musikschwerpunkt in das lokale Kino. Dieses Mal handelte es sich um die Tourdokumentation "Weil Du nur einmal lebst - die Toten Hosen auf Tour" von der Regisseurin Cordula Kablitz-Post. Sie hatte die Düsseldorfer zuvor auf deren großer Laune der Natur-Tour begleitet.

Im Gegensatz zu anderen musikalischen Specials, die man in den letzten Jahren im Kino sehen konnte (ich sage nur Rammstein und Muse), bekamen die Zuschauer mit "Weil Du nur einmal lebst" keinen reinen Konzertmitschnitt zu sehen, sondern eine richtige Dokumentation. Zwar gab es natürlich auch immer wieder kürzere Auschnitte aus den Auftritten der Toten Hosen, aber im Fokus stand vielmehr das Tourleben selbst. Das ergab einen interessanten Einblick für alle Fans, die das Geschehen auf einer Tour ja in aller Regel nur von dem Platz vor der Bühne aus kennen.

Die Band wurde dabei sowohl in den schönen als auch den schwierigeren Momenten einer solch riesigen Reise gezeigt. So konnte man mal mit den Mitgliedern lachen, bekam jedoch auch mal ziemlich ungefiltert den Stress und die schlechte Laune mit, als Campino mitten in der Tour einen Hörsturz erlitt, wobei die Fortsetzung der Tour eine Zeit lang auf der Kippe stand. Auch ein nostalgischer Ausflug ins Berliner SO36, einer wichtigen Location in der Geschichte des deutschen Punks sowie das fulminante Tourfinale in Argentinien durfte man so miterleben und ein bisschen von der Stimmung einfangen.

Immer wieder kamen die Mitglieder der Band zu verschiedenen Themen zu Wort, was sowohl interessant als auch unterhaltsam war. Campino erwies sich in manchen Situationen als kleine Diva, beispielsweise bei der Kleiderwahl vor einem Auftritt, was ihn aber irgendwie noch sympathischer wirken ließ als ohnehin schon. Alles in allem konnte man fast gar nicht anders, als die Band danach noch ein kleines Stück lieber zu mögen als ohnehin schon. Außerdem befiel einen fast zwangsläufig dieses unbändige Bedürfnis, endlich mal wieder selbst ein Konzert der Toten Hosen zu besuchen - mein letzter und leider bisher auch einziger Besuch ist allerdings auch schon sage und schreibe neunzehn Jahre her, da wird es also ohnehin mal wieder Zeit. ;)

Mir persönlich hat "Weil Du nur einmal lebst - die Toten Hosen auf Tour" jedenfalls ausgesprochen gut gefallen. Der Film war unterhaltsam und hat einem als Fan ganz neue Eindrücke und Perspektiven in die Band und das Leben auf Tour gewährt. Einziger Kritikpunkt: mich hätte es gefreut, wenn zwischendurch auch mal das eine oder andere Lied von der Tour komplett gezeigt worden wäre statt nur in eher kurzen Auszügen. Allerdings hätte das vermutlich den üblichen Rahmen einer Kinovorführung gesprengt, betrug die Laufzeit doch so schon beinah zwei Stunden.

Mein Fazit für Fans und alle, die es werden möchten: unbedingt mal reinschauen. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf das Release fürs Heimkino.

Trailer: